Renate am 20. 2. 2013:
Unser 18 Jahre alter Kater „Möpschen“ hat nichts mehr gefressen, aber noch getrunken (!), offenbar hatte er auch Bauchweh und ihm war schlecht….
Zu festen Kot hatte er schon immer, jetzt war er steinhart. Dieses führt sehr schnell zu Entzündungen im Bauchraum., die z. T. sehr schmerzhaft sind (z.B. bei Pankreatitis) und wegen der gesamten Verspannung und Stauungen der Körperflüssigkeiten zu Übelkeit führen… Übelkeit erkennt man an der Verweigerung von Futter und am „Mümmeln“…
Je schmerzgeplagter und verkrampfter die Katze ist, desto wahrscheinlicher verweigert sie die Nahrungsaufnahme. Das führt unweigerlich um so eher zum Tod je länger es unbemerkt bleibt. Denn wenn man es zu spät bemerkt, sind die Organe schon (z.B. durch Entzündungen) so weit geschädigt, dass der Prozess nicht mehr reversibel ist…. und der Katze geht es dann schon so schlecht, dass sie nur noch in Ruhe gelassen und sterben will…
Mehr über meinen unfreiwilligen Schnellkurs im b.a.r.F.en, den mir Möpschens Rettung in den letzten beiden Wochen abverlangt hat demnächst bei „Tiere/Krankengeschichten/ B.a.r.F.en ….
B.a.r.f.en, das heiß auf Deutsch: die Ernährung einer Katze mit biologisch artgerechtem rohem Fleisch (3 – 4 Sorten rohes Fleisch plus wenig Rinderleber (gegen Verstopfung), plus Zusätze von Vitamin, 250 – 500 mg Taurin, 2 EL Flohsamenglibber, 3 Tropfen Öl, rohes Gemüse (Möhre, Zuccini) + Obst)…. Gesamtmenge pro Mahlzeit 30 – 40 g – und das 2 x tgl.
So viele (noch 11) alte und teilweise kranke Katzen bei guter Gesundheit zu erhalten, puhhh, das ist wirklich sehr anstrengend…. und ausserordentlich lehrreich…
Gute Nachrichten von Möpschen am 24. 2. 2013:
Dieser kluge Kater Möpschen frißt nun am liebsten Flohsamenglibber mit Rindersteakblut und Vitamin- + Taurinzusatz + 1 Teelöffel Möhrenraspel sowie 3 Tropfen Öl mit Omega-3-Fettsäuren. Das irische Steak von penny frißt er lieber als das argentinische von aldi – und morgens und abends ein kleines Stück davon ohne jeden Zusatz mit 4 Globli von Crategus D6 darin. Mittags bekommt er eine B.a.r.F-Mischung. Nachts stelle ich ihm „Süppchen“ von 40 g Hills a/d oder auch Hills mature mit Wasser verdünnt hin (was allein schon zur Erahltung des Katers reichen würde), denn in seinem Zimmer ist es so gut geheizt, dass rohes Fleisch verderben würde, wenn es stundenlang steht bevor er es frißt.
Man glaubt es kaum: heute (am 24. 2. 2013) ist der Senior wie neu und flitzt wie ein junger Kater spielend auf den Hochebenen herum.
Sobald er sich erbricht, bekommt er zusätzlich Maltpaste auf die Pfote. Er setzt nun alle 1 – 2 Tage eine gut geformte und gut riechende Wurst ab und macht nur noch 3 – 4 Pinkelbälle pro 24 Std ins Klo. Und das alles fast ohne Tierarzt (denn der war verreist) ….
Alles ist gut, das Kätzchen hat uns voll im Griff und lehrt uns Katzenhaltung…. gelegentlich (selten, je nach Bedarf) bekommt er etwas (1 – 2 cm) Maltpaste….
Nachtrag vom 20. 4. 2013:
Möpschen hat seinen 18ten Geburtstag hinter sich gebracht und spaziert auf dem Hof herum. Er „miezt“ (röhrt) mit den anderen Katern wie ein junger….
b.a.r.F. bedeutet: Biologisch artgerechtes, rohes Futter.
Wir haben jetzt einen 18 Jahre alten Kater „Möpschen“, der sein Hills-Katzenfutter „mature“, mit dem ich uns auf der sicheren Seite wähnte, von einem Tag zum nächsten komplett verweigert hat.
Er hat immer wieder derartig heftig mit dem Kopf geschüttelt nachdem er dran gerochen hatte (weil er Hunger hatte!), dass ich schon den Eindruck hatte, er hat eine Bauchspeicheldrüsenentzündung. Noch dazu war er auch druckempfindlich am Bauch – und er „mümmelte“. Vorsichtshalber bekam er Antibiose: Synulox 2 x tgl. gegen mögliche Entzündungen im Magen-Darm-Trakt…. 12 Tage lang…hat sehr gut gewirkt…
Das heißt auf deutsch: ich als Tierhalter musste mir in Windeseile ausreichende Kenntnisse über die Fütterung von Frischfleisch bei Katzen aneignen, um das Futter für unseren Senior selber so zusammenzustellen, dass neben rohem Fleisch auch alle anderen Anteile von dem drin sind, was ein alter Kater braucht. Also: 4 Sorten Fleisch plus etwas Leber, Gemüse, Obst, Vitamine, Taurin und etwas Öl sowie Flohsamenglibber, damit alles gut verdaut und halbfest (ich nenne das „getufft“) wieder rauskommt.
Für jemanden wie mich, der jeden Tag 10 Stunden arbeiten muss, ist so etwas quasi nebenher kaum zu leisten, denn ich habe keine Zeit für die Beobachtung einer einzelnen Katze. Und ich darf die 10 anderen mehr oder weniger fragilen Senioren ja auch nicht aus den Augen lassen, weil ich sonst beginnende Erkrankungen oder Vorläufer davon übersehe….
Zum Glück haben wir Katharina im Verein, die ihre Katzen „barft“, d.h. mit selbst gemixtem Frischfleisch + Zusätze versorgt. Sie hat dieses Futter in kleinen Tüten fertig zusammengestellt eingefroren und konnte mir gleich mal eine Geschmachsprobe davon vorbeibringen. Sie brachte auch gleich Flohsamenschrot mit und felini-Supplemente, die viel Taurin enthalten. Den Flohsamenschrot haben wir erst quellen lassen: 2 Teel. auf ein Marmeladenglas voll mit 350 ml Wasser – erst gerührt und dann mindestens 6 Std lang wiederholt geschüttelt… Danach wird der Glibber im Kühlschrank gelagert; er schmeckt übrigens wie Gras und erfreut sich deshalb großer Beliebtheit.
Flohsamen zieht nämlich viel Wasser und würde der Katze Wasser entziehen, wenn man ihn ungequollen verabreichen würde. D.h. die Katze würde von innen austrocknen. Deshalb gibt man Katzen mit zu dünnem Kot etwas festeren Glibber von Flohsamen als Katzen mit zu festem Kot….
Möpschen schien das von Katharina zusammengestellte b.a.r.Futter sehr gut zu schmecken, er wirkte nach dem Verzehr von 70 g /dia bereit, erlöst, genesen…. Kaum zu glauben…. die Verstopfung war aber noch nicht ganz weg. Ihr sind wir mit 2 x 1 ml Öl und Maltpaste auf der Pfote zu Leibe gerückt. danach war die große Wurst perfekt….. sozusagen besser denn je… Jetzt geht es unserem alten Kater wieder gut.
Möpschen hat mir sehr viel beigebracht. Inzwischen essen auch alle anderen Katzen mit zu fester oder zu dünner Kotausscheidung Flohsamenglibber auf ihrem Katzenfutter.
Und Möpschen frißt daneben nun auch endlich wieder Hähnchenbrust roh und Hill’s, das einzige Katzenfutter, zu den wir ihn je im Leben überreden konnten… aber zu allem braucht er Flohsamenglibber oder wenig Maltpaste damit er nicht verstopft….
Unten: Im April 2013 spaziert er endlich wieder auf dem Hof wie ein junger….
Gute Nachrichten von Möpschen am 24. 2. 2013:
Dieser kluge Kater Möpschen frißt nun am liebsten Flohsamenglibber mit Rindersteakblut und Vitamin- + Taurinzusatz + 1 Teelöffel Möhrenraspel sowie 3 Tropfen Öl mit Omega-3-Fettsäuren. Das irische Steak von Penny frißt er lieber als das argentinische von Aldi – und morgens und abends ein kleines Stück davon ohne jeden Zusatz mit 4 Globli von Crategus D6 darin. Mittags bekommt er eine B.a.r.F-Mischung. Nachts stelle ich ihm „Süppchen“ von 40 g Hills a/d oder auch Hills mature mit Wasser verdünnt hin (was allein schon zur Erahltung des Katers reichen würde), denn in seinem Zimmer ist es so gut geheizt, dass rohes Fleisch verderben würde, wenn es stundenlang steht bevor er es frißt.
Man glaubt es kaum: heute (am 24. 2. 2013) ist der Senior wie neu und flitzt wie ein junger Kater spielend auf den Hochebenen herum.
Sobald er kotzt, bekommt er zusätzlich Maltpaste auf die Pfote. Er setzt nun alle 1 – 2 Tage eine gut geformte und gut riechende Wurst ab und macht nur noch 3 – 4 Pinkelbälle pro 24 Std ins Klo. Und das alles fast ohne Tierarzt (denn der war verreist) ….
Alles ist gut, das Kätzchen hat uns voll im Griff und lehrt uns Katzenhaltung…. gelegentlich (selten, je nach Bedarf) bekommt er etwas (1 – 2 cm) Maltpaste….
Nachtrag vom 20. 4. 2013:
Möpschen hat seinen 18. Geburtstag hinter sich gebracht und spaziert auf dem Hof herum und „miezt“ (röhrt) mit den anderen Katern wie ein junger….
3. 7. 2013 – Und noch ein Nachtrag:
Wir hatten im Juni 2013 wieder einen Einbruch mit Appetitlosigkeit, leicht erhöhten Pankreaswerten und steinhartem, schmerzhaftem Kot. Wir haben uns herumgequält damit, in den Kater Maltpaste reinzukriegen, damit er Kot absetzen kann und keine Bauchschmerzen hat. Da Möpschen Maltpaste nicht mag, wurde er mir gegenüber immer ängstlicher und ablehnender…. die verabreichte Maltpaste hat es auch nicht wirklich geschafft, den Kot rauszubringen….
Ich habe beim TA 300 € bezahlen müssen für Diagnostik, Metacam, Duphamox, Cerenia, Cimetidin und Omeprazol und Untersuchungen. Ein paar Sachen haben wir dieses mal auch richtig gemacht, z.B. dass wir eine Infusion verboten haben: denn einen herzkranken Kater darf man keine Flüssigkeit verabreichen. Er säuft genau so viel wie sein Organismus vertragen kann und braucht. Dann habe ich endlich rausgekriegt, dass Möpschen laktoseintolerant ist. D.h., er reagiert auf laktosehaltige, ganz normale H-Milch von der Kuh so, dass sie seinen Kot so weich macht, dass er innen nicht drückt und auch problemlos rauskommt. Und Möpschen trinkt gern mal gern mal einen Schluck Milch. Man muss nur aufpassen, dass er nicht zu viel trinkt, damit er keinen Durchfall bekommt. Man könnte dasselbe auch mit ein paar Tropfen Laktose aufs Futter erreichen…. Ach, das Leben könnte doch so einfach sein….
Nachtrag vom 10. 2. 2014:
Am 30. Juli 2013 wurde dem Kater endlich Blut abgenommen und ein sehr weit fortgeschrittenes CNI diagnostiziert. Harnsäure und Kreatinin waren dreifach erhöht: Harnsäure = 115 mg/dl statt max 36 mg/dl; Creatinin = 8 mg /dl statt max. 2,4 mg/dl. Phosphat = verdoppelt (= 12,2 mg/dl) und Hämatokrit war nur noch 75 % der nötigen Mindestmenge. Seine Lebenserwartung betrug laut Medizinbuch noch 100 Tage.
Da Katzen mit Nierenversagen eher weniger protein zu sich nehmen sollen, kann es sein, dass unsere „BarF-Kur“ das Ende des Katers beschleunigt hat. Und zwar dadurch, dass er trotz Nierenversagen Fleisch gefressen hat.
Ich habe aber dann feststellen müssen, dass er das Fleisch nicht mehr angerührt hat, wenn ihm davon einmal schlecht geworden ist: Er hat „gelernt“, dass sein Lieblingsfutter nun nicht mehr gut für ihn ist. Dann hat er verschiedene die Nieren schonende Katzenfutter durchprobiert und ist bei k/d Körnchen plus 500 ml laktosefreie H-Milch pro Tag hängen geblieben. In die Milch konnten wir problemlos alle Medikamente reintun, die ihm gut getan haben: Ipakitine (halbe Dosis) (wird viel leichter aufgenommen als Renalzin!), Omeprazol 2 – 3 x wöchentlich 4 – 5 zu Staub zerriebe Kügelchen (gegen Gastritis, die fast immer Begleiterkrankung von CNI ist) und natürlich Taurin, das er gern mochte. Probleme hatten wir nur damit, ihm zusätzliche Vitamine oral einzugeben, weil er sie nicht möchte obwohl sie ihm unübersehbar gut taten (Es gibt Taurin mit Vitaminen als Kombipräparat)
Wenn er richtig Hunger hatte und ihm nicht übel war, weil er die Übelkeit weggehungert hatte, frass er auch bis zum Schluss noch eine ordentliche Portion RC Fibre und hatte dadurch gar keine Probleme mit dem Absetzen vom Kot. Dieses Futter ist ja für alle alten katzen mit zu festem Kot ein Segen! Aufch als Beimischung. RenaLu
Die Seite wurde zuletzt geändert am 10 Februar 2014.