Rossini wiegt nur noch 3400 g. Er hatte vor etwa 6 Monaten Pankreatitis, die wir erfolgreich behandelt und ganz wegbekommen hatten (mit Hilfe von Cerenia (1 x), Metacam (1 Woche) und Mirtazapin (anfangs 1/8 Tablette und später 1/16 Tabl. 15 mg) alle 3 Tage. Cerenia gegen die Übelkeit, Metacam gegen die Schmerzen und Mirtazapin, weil es dafür sorgt, dass er viel Hunger hat und viel frißt und säuft. Die Theorie besagt, dass sich eine Pankreatitis bei Katzen von selbst ausheilt, wenn sie genug fressen und saufen. Vor 6 Monaten hatte das funktioniert. Aber warum hat der alte Kater jetzt wieder eine Pankreatitis bekommen?
Vielleicht wegen der Hitze? Denn er bekommt sie immer wenn es sehr heiß ist.
Aber es gibt noch einen anderen Grund: Der heißt „falsche Fütterung“. Das hatte uns Dr. v. H. schon vor 10 Jahren gesagt. (Leider hatte er nicht dazu gesagt, wie richtige Fütterung geht, sondern uns teure Spezialfutter verkauft, die der Kater nicht frass – und er hatte dem Kater kein Mirtazapin gegeben. Damit und mit Cerenia hätten wir den Kater vor Fettleber bewahren und retten können.)
Nun haben wir eine Tierärztin, die sofort ganz klar gesagt hat, welchen Fehler wir bei der Fütterung von Rossini wiederholt gemacht haben: Er hatte Futterreste von Sanfour gefressen, der grenzwertige Nierenwerte hat und ab und an auch mal Nierenfutter frißt. Alle Nierenfutter enthalten sehr viel Fett. Fett ist ein Geschmacksverstärker. Deshalb werden viele Nierenfutter gern und übermäßig gefressen. Sie bekommen aber vielen Katzen nicht, der hohe fettgehalt macht Pankreatitis und dann später auch die Leber kaputt. Nachdem wir vor Jahren eine Katze (Ntschotschi) mit der Fütterung von Nierenfuttern umgebracht hatten, bekommen unsere Katzen so etwas eigentlich nicht mehr; abgesehen eben von Fu – und der auch nur wenig und ausnahmsweise. Er ist ein vorsichtiger und intelligenter Kater, der ständig neue Futter probieren möchte und sie nur so lange frißt, wie ihm davon nicht schlecht wird. Schlechten Nierenwerten von Katzen begegnen wir seit langem vorbeugend damit, dass wir ihnen spätestens ab dem 10. Lebensjahr Seniorfutter geben, egal welche: Rossmann, dm, penny und Aldi, das alles ist ok. Diese Futter sind fettreduziert (d.h. maximal 5 % Fett!) und richten keinen Schaden an. Das war auch ein Tipp von Dr. v.H.
Also: Rossi hatte vor 2 Wochen 2 x den Rest von Fus Nierenfutter gefressen. Und sofort hatte er wieder Pankreatitis – und wir die Sorge, die Arbeit und die Kosten damit. Er bekam Cerenia (1 x), Metacam (halbe Dosis reicht) und 1/8 Tabl.Mirtazapin. Jetzt bekommt er nur noch 1/16 Tablette Mirtazapin 15 mg. Dadurch frisst er wieder gut. Rossi ist für einen 105jährigen, der kaum noch Muskeln hat, unverhältnismäßig gut zu Fuß, weil er im Gegensatz zu mir und Sanfour gar keine Probleme mit der Orthopädie hat. Es sieht so aus, als ob er sich jetzt wieder gesund frißt und säuft.
Hoffentlich vergesse ich nicht wieder, dass er nie an Sanfours Futter kommen darf! Rossi frißt nämlich eigentlich nur Whiskas Senior Tüte mit Gelee und Sauce und Winston Tüte – und RC TroFu. Es tut einem ja leid, wenn man diese eintönige Freßgewohntheit mit ansehen muss, für ihn ist es aber wichtig, dass er NICHTS ANDERES bekommt. Jetzt säuft und frißt er wieder reichlich. Ich habe aber den Eindruck, dass die Nährstoffe nicht mehr in den Zellen ankommen. Genaueres darüber wird uns die Waage sagen…
Überhaupt ist es ja bei alten Katzen so, dass die meisten von ihnen unentwegt ein neues Futter angeboten bekommen wollen, von dem sie dann 10 – 15 g zu sich nehmen, den Rest muss man wegkippen. (Die Futtermittelindustrie sollte diesem Phänomen mal Beachtung schenken und 20-g-Tüten mit viel Sauce herstellen). Manche Katzen vertragen aber eben nur, was wenig Fett enthält und was ihr Organismus zu verstoffwechseln gelernt hat. Wichtig ist, dass die Alten sehr viel Flüssigkeit zu sich nehmen, so wie bei uns auch. (Wir haben Zimmerbrunnen – und hätten auch einen zu verschenken….)
Im Kopf ist Rossini noch völlig anwesend. Er hat sich gestern riesig über den Besuch seiner alten MenschenFreundin Linda gefreut, die ihn nach einem Jahr endlich wieder mal besucht hat; er hat ihr sofort ganz laut ganz viel erzählt.