2020 Jahresbericht

I. Jahresbericht 2020

Das besondere Jahr 2020 war auch für uns etwas anders. Ungewöhnlich war vor allem das weitgehende Fehlen von vermittlungsbedürftigen Katzen durch Corona. Dafür hatten wir um so mehr mit Krankheiten und Verletzungen bei Tieren zu tun.

Unser Verein für Tierschutz und Weiterbildung hat nach wie vor 25 engagierte, aktive Mitglieder in verschiedenen Bezirken von Berlin. Jedes dieser Mitglieder ist in seinem selber erarbeiteten und gewählten Spezialgebiet tätig. Unser Durchschnittsalter ist derzeit ziemlich genau 70 Jahre. Das bedeutet, dass wir zu alt werden für manche aktive Tierschutzarbeit und dass kompetenter, arbeits- bzw lernwilliger Nachwuchs fehlt. Wir geben aber weiterhin unser Bestes:

  1. / 2. / 3. Norma Klinkmüller-Belabed und Renate Luhmer als Vorstände in Berlin sowie Lin Heim als Kassenwart im Homeoffice (in Freiburg) bedienten die anfallende Büroarbeit  als da sind: Büroarbeit, Geschäftsbericht, Jahresbericht, Spendenbescheinigungen, Bestätigungen über den Erhalt von Zuwendungen und Bußgeldern, Kommunikation mit der Staatsanwaltschaft und dem Transparenzregister.

Renate Luhmer macht ausserdem (in Zusammenarbeit mit Tierärzten):

– Katzenpflege im KatzenSenioren-Wohnheim mit sehr alten Tieren in Charlottenburg

– Halterberatung in Sachen Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen (Erfahrungsaustausch)

– Beobachtung neuer Therapiemethoden bei Pankreatitis und Fettleber bei Katzen

– Hilfe beim Wiederfinden von verloren gegangenen Katzen

– Annahme, Lagerung  und Verteilung von erwünschten Sachspenden

– Verbindung zu und zwischen den aktiven Mitgliedern und Interessenten halten und verbessern 

  1. Beate. R.: Spandau, Auslandstierschutz, eigenes Freigehege für Hasen, Meerschweinchen, Karnickel, große Futterstelle draußen für Tiere aus dem Wald. Vermittlung von Tieren, die sie aufnehmen kann, auch behinderten. Beate ist Mitglied in unserem Verein, hat aber auch selber einen eigenen eingetragenen Verein für Tierschutz.

Ungewöhnliche Erlebnisse: Beate organisiert seit vielen Jahren Kastrationenen von Straßenkatzen in Südeuropa. Sie versammelt dort ehrenamtlich tätige Tierärzte und  Tierschützer, die bei einem ca 10tägigen Aufenthalt ca 400 Straßenkatzen und Hunde kastrieren. Im vergangenen Herbst wurde die Gruppe verhaftet und musste eine Nacht in einem dreckigen Gefängnisloch auf Decken verbringen. Grund: Ein benachbarter Tierschutzverein hatte sie angezeigt, denn er wollte nicht, dass die Tiere kastriert werden. Sie sollten Welpen für den 2020 gut florierenden Welpenhandel erzeugen. Zum Glück wurden die Tierschützer nach einer Nacht wieder auf freien Fuß gesetzt und durften ihrer Arbeit nachgehen.

Beate vermittelt auch Katzen mit Handycap, wie z. B. diesen kleinen Hund, der auf einer Müllkippe in Spanien überlebt  hat und so wieder hergestellt werden konnte, dass er jetzt Spaß am Leben hat.      

       

  1. Rosi B, Spandau, versorgt trotz zunehmender körperlicher Beeinträchtigung ihre Katzensenioren und die Futterstelle draußen. Sie hat sehr viel Erfahrung mit Katzenhaltung und kann sehr guten Rat geben, wenn man ein Problem wegen der Erkrankung oder eines Gebrechens bei einer Katze hat . Da sie viele Jahre lang fürs Tierheim gearbeitet hat, kennt sie sich auch mit der tierschützerischen Infrastruktur in Berlin gut aus. Das ist hilfreich.
  2. Jo W. holt Berlin-weit Sachspenden ab und berät (als Ex-Anwalt) Mitglieder juristisch. Verabredungen über w.jochen@web.de
  3. Ingrid CN vermittelt weiterhin Katzen, die ein neues Zuhause brauchen.

8./9. Nach einem ungewöhnlichen Jahr 2019 ist in 2020 in Hellersdorf wieder Ruhe eingekehrt; da kann jetzt offenbar ungestört wieder gute Tierschutzarbeit von erfahrenen TierschützerInnen zum Wohl von Tieren und Gemeinschaft gemacht werden.

Im Anhang (1) der Bericht von Kerstin über ihre Erfahrungen mit der Heilung von unheilbar kranken jungen Katzen mit FIP mit einem Sars-/Corona-Medikament.

 

 

  1. Klaus Kowi sollte nicht mehr mit Hilferufen seitens der Bevölkerung behelligt werden, die Strassenkatzen unterbringen wollen. Er nimmt keine Tiere mehr auf, ist im Notfall aber noch bereit, bei dem Einfangen von Straßenkatzen zu helfen, wenn der Auftraggeber eine Unterbringung für diese Tiere hat.
  2. Petras Produktion vom poetischen Katzenkalender 2021 ist in 2020 entfallen, weil wir uns nicht über das Format einigen konnten – und auch nicht über die Verteilung von Kosten und Arbeit. Bedauerlich für alle, die den Kalender geliebt haben. Vielleicht wird es ihn ja 2022 wieder geben.
  3. Ein gefundener junger Kater namens „Grisu“ wurde in eine unserer Pflegestelle vermittelt. Da er sich offenbar vor seiner Aufnahme längere Zeit herumgetrieben hat,   konnte er dort wohl nicht zu Hause bleiben sondern entwischte aus dem unvollständig gesicherten Freigehege. Kurz danach wurde er nachts auf der Kantstrasse angefahren: Oberschenkelhalsbruch! Dr. Köhle hat ihn wieder hingekriegt, aber es gab Wochen der Angst und Sorge und nicht unerhebliche Kosten… Auch nach seiner Heilung war er nicht bereit, sich einsperren zu lassen und randalierte nachts in seinem Freigehege bis es den Nachbarn zu viel wurde…. Es gibt junge, liebe Schmusekater, die man nicht einsperren kann….

für Berliner Stadtkatzen e. V.,                 

 Renate Luhmer und Norma Klinkmüller Belabed, Vorstände

Ab und an müssen wir auch die Beute unserer Tiger wieder rausbringen, wenn sie noch unverletzt ist…. das ist lästig und oft zeitraubend bis man sie endlich im Behälter hat, es stört vor allem nachts.

 

Anhang 1: Bericht von Kerstin Liefländer über ihre Heilung von 3 jungen Katzen mit FIP vom 18. 12. 21:

Liebe Fans von Monty und Co, Es ist lange her, dass ich mich bei Euch gemeldet habe, die Notfälle hören in diesem Jahr nicht auf. Aber nun wieder ein Update meiner 3 „fipis“ (= an FIP erkrankten Katzenbabys).

Monty, Anastasia und Marusia sind aus der 84 tägigen Spritzenzeit heraus und Monty hat mittlerweile die 84 Tage Wartezeit hinter sich. Vor ein paar Tagen wurde ein letztes Blutbild gemacht und er ist FIP frei, alle Werte im grünen Bereich und man merkt ihm nichts mehr an. Fressen, spielen, Wohlbefinden alles wieder normal. Seine Kastration hat er auch super überstanden.

Anastasia und Marusia sind in der Wartezeit und Anfang Januar fertig. Dann wird auch bei ihnen ein Blutbild gemacht und wenn das okay ist dann werden die Damen auch kastriert. Hierbei gibt es die Besonderheit, dass FIP Katzen mit Inhalation narkotisiert werden und ohne Propofol. Gott sei dank kann ich das alles bei meinem Tierarzt machen, der kann das.

Anastasia und Marusia sind auch super drauf. Anastasia hatte nach der Spritzenzeit unter Durchfall zu leiden, hat sich aber mittlerweile wieder beruhigt.

Marusia war aber dann doch noch ein harter Fall. Sie war während der Spritzenzeit mit meiner Katze Sana zusammen in 2 Zimmern. Sie war verträglich, vielleicht auch weil Sana tagsüber im Garten war.

Nachdem wir mit dem Spritzen fertig waren, hat Madam eine Kehrtwende gemacht und sich mit Sana angelegt. Sie nicht mehr zum Essen gelassen und auch nicht aufs Klo.

Gott sei dank habe ich einen Bekannten, der sie bis zur Kastration bei sich behält, danach suchen wir ein neues Zuhause für die kleine Königin.

Bis jetzt ist alles gut bei allen, und ich bin sehr froh darüber. Es war eine harte Zeit, die dann aber doch schnell vorbei war. Ich habe für den Notfall 2 Ampullen im Kühlschrank, hoffe aber, dass ich sie nicht so schnell wieder brauche.

Unsere FIP Gemeinde wächst enorm, allein hier in Mahlsdorf sind es 4 und die Tierärzte werden auch immer mehr, die von der Therapie wissen und es auch weiter geben.

Ansonsten nehmen die Notfälle in diesem Jahr kein Ende. Ich hatte sonst immer von Oktober bis Februar Zeit für andere Projekte wie die Schäden zu reparieren, renovieren oder auch mal was schönes für mich machen (puzzeln oder malen), aber dieses Jahr fing im Januar mit Flaschenkinder an und es ist Dezember und ich habe immer noch Babys hier, die auch ein paar Monate bleiben werden, da sie noch nicht so fit sind wie ich es mir vorstelle. Aber ich sehe das alles positiv, das nächste Jahr wird besser. Liebe Fangemeinde, ich wünsche Euch alles Gute – bleibt gesund. Alles Liebe von den vielen Fellpopos aus Mahlsdorf und mir.        Kerstin

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II. Finanzbericht 2020 (zum 31.12.2020)

Kontostand am 31.12.2019:   …………………………….   2.494, 10 €

Kontostand am 31.12.2020:   …………………………….   4.473, 78 €

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Einnahmen gesamt 2020:      ……………………………   19.209, 94 €

Davon:

Spenden

17.965, 50 €

Bußgeldzuweisungen

400, 00 €

Prämien / Sonstiges

335, 44 €

Mitgliedsbeiträge

277, 00 €

Kalenderverkäufe

182, 00 €

Weiterbildung

50. 00 €

             

Ausgaben gesamt 2020:                                                17. 230, 26 €

Davon:

Miete, Strom, Internet:            3738,47€

Tierarzt:                                      5.537, 50 €

Futter:                                         4.047, 64 €

Sonstiges/Reparaturen:          1.004, 95 €

Medikamente:                           2.142, 89 €

Kontogebühren:                          178, 44 €

Druckdienstleistung:                  130, 23 €

Büro (Tinte, Briefe, usw.):            82, 53 €

Benzin:                                           342, 61 €

Spende an gemeinnütz. e.V.        25, 00 €

2.494,10€ (= alter Kontostand) + 19209,94€ – 17230,26€ = neuer Kontostand am 31.12.2020 = 4473,78 €

 R. Luhmer, Vorstand und Linda H., Kassenwart

 

 

 

Die Seite wurde zuletzt geändert am 15 Februar 2022.