Tierschutzlabel in der Fleischindustrie

 1. Worum geht es?

Es geht um die Frage, ob die gequälten Tiere, welche die Fleischindustrie dem Esser als Nahrungsmittel anbietet, überhaupt noch gefahrlos für den Verzehr durch Menschen geeignet sind   – und auch um die Frage, warum denn Tiere unter qualvollen Zucht- und Haltungsbedingungen hergestellt werden  und existieren sollen, damit dumme Leute sie fressen können. Und auch um die Frage, warum der Gesetzgeber, die Behörden und der Tierschutz das Leid der Tiere und die Folgen für den Verbraucher zulassen.

Das mit Labeln ausgezeichnete Fleisch ist als Fleisch für schlaue Fleischkonsumenten gedacht, die keine Stresshormone essen wollen und deshalb lieber etwas mehr bezahlen….

GANZ schlaue Leute essen allerdings  gar kein Fleisch, weil sie schlau genug sind um sich denken zu können, dass überall da, wo es ums große Geld geht, geschummelt wird….

… und wahrscheinlich eben nicht nur beim Fleisch, um das es aber hier eben grade mal geht….

  

 

 2. Was ist das, ein Tierschutzlabel?

– siehe Unterseite (Vertragstext)

 3. Meinungen zu Tierschutzlabeln:

3. 1.:  Jens aus Neukölln schreibt mir seine Meinung zum Thema: (siehe auch:)

Hallo Renate,
ich kenne das Siegelgeschäft in anderem Zusammenhang, die Verträge für das „Tierschutzlabel“ sind natürlich nicht öffentlich. Aber die von mir geäußerte Vermutung ist geschäftsmodellimmanent. Für die Nutzung des Siegels werden Lizenzgebühren erhoben, die der Rechteinhaber bekommt, um mit ihnen die Kontrollinfrastruktur für die Einhaltung der vertraglichen Vereinbarungen aufzubauen und die Einhaltung schließlich sicherzustellen.

Dabei reden wir aber über erhebliche Summen, das sind keine Peanuts. Die Verwendung des Geldes kannst Du am Ende kaum nachvollziehen, wenn für das Siegel nicht eine eigene in sich geschlossene Gesellschaft gegründet wird oder der Betreiber ein Verband mit genau dem Ziel ist. Bei Demeter und Bioland z.B. funktioniert das, bei anderen, teilweise sehr bekannten Labeln überhaupt nicht, u.s.w. Man muss sich jeden Einzelfall sehr genau ansehen.
Nicht umsonst gibt es ein „Schwarzbuch WWF“ und andere kritische und ernstzunehmende Literatur zu einigen bekannten und seriös erscheinenden Organisationen.

Meine Vermutung und ganz persönliche Meinung ist einfach: Das Geld hat den DTB gelockt. So simpel ist das. Und mit solchen Leuten kannst Du Dir das Reden sparen, sie werden Dir nur erklären, dass sie das für einen guten Zweck, für ein hehres Ziel machen. So ein Gequatsche schenke ich mir dann lieber.

Für eine Prüfung der Maßnahme hilft Abstand und ein klitzekleines
bisschen Fantasie.
– Die Industrie braucht ein Feigenblatt.
– Eigene Label sind in Verruf geraten.
– Man braucht einen glaubwürdigen Partner.
– Der DTB bietet sich an.
– Ein Vertragswerk wird erstellt.
– Die monetären Aspekte werden abgestimmt.
Glaubst Du im Ergebnis allen Ernstes, dass sich VION wirklich kontrollieren lässt? Bei VION (das ist ein Fleisch verarbeitender Nahrungsmittelkonzern mit Sitzen in Holland und BRD) würde es doch niemanden wundern, wenn sie den Zugang von Kontrolleuren genau nach ihren Vorstellungen steuern. Oder glaubst Du, dass die deutsche Firma Wiesenhof die Siegelverwendung einstellt, wenn Verstößen nicht gerichtsfest nachgewiesen sind? Solche Annahmen sind lächerlich und die Vertragswerke werden genau das berücksichtigen, dafür ist das juristische Knowhow auf Seiten der Industrie viel zu groß. Der DTB weiß das, deren Management besteht ja auch aus Menschen mit Verstand.
Was bleibt am Ende? Geld und schöne Worte…
LG, Jens

 Wir leben ja in einer Demokratie mit Meinungsfreiheit. Wer noch möchte mir seine eigene Meinungen zu diesem Thema an stadtkatze@arcor.de schicken?

Hier noch ein Wortmeldung zum Thema:

Puten

Dieses Gedicht ist nicht erbaulich,
nein, es ist vielmehr unverdaulich.
Denn heute will ich euch erzählen,
wie Menschen arme Tiere quälen.

In engen Ställen leben Puten,
müssen für unser Festmahl bluten.
Nach zweiundzwanzig schlimmen Wochen
kann man sie kaufen und fein kochen.

Sie wiegen einundzwanzig Kilo,
das Mästen macht sie jedoch nie froh.
Krumme Skelette kann man sehen,
die Tiere können nicht mehr gehen.

Können kaum atmen, leiden Qualen,
werden sogar zu Kannibalen.
Auf blutig krüppeligen Zehen
müssen sie in der Scheiße stehen.

Rund zehn Prozent sterben schon frühe,
oft macht man sich nicht mal die Mühe,
ihre Kadaver wegzuräumen,
man will ja keine Zeit versäumen.

Medikamente, Salmonellen
und Zusatzstoffe in den Zellen.
Auch wenn die Werbung es verspricht,
dem Wohlbefinden dient das nicht.

Am Ende werden sie verfrachtet,
am Schlachthof im Akkord geschlachtet.
Ich bitt‘, drum wollt ich’s euch berichten,
auf Puten künftig zu verzichten.

 Petra Namyslo, 4.12.2009

Die Seite wurde zuletzt geändert am 30 September 2013.