Gentrifizierung in Wilmersdorf: Zerstörung der Natur geht weiter

10. 11. 2017

Heute neue Nachrichten von Jenny Schon aus Wilmersdorf: Es hört sich nicht gut an. Unübersehbar: Geldgier macht dumm.

„Die Wiesbadener Kleingärten sind ab 1.10. 17 zum Bebauen frei, da kommt ne große Karreebebauung hin, viele Vögel, und anderes wird weg sein, 2 Tannen sind beim Sturm auf der Cornelsenwiese abgebrochen.
Wir fragen hin und wieder nach, da wird der Bauantrag noch nicht bearbeitet. Aber alles ist eine Frage der Zeit, dann wird Schmargendorf nur noch wenig Grün haben, bei Oeynhausen stehen die Kräne,
und bei euch? und  die Katzen?
Liebe Grüße  Jenny“

Antwort: Bei uns in der Dahlmannstr. 11 versucht der neue Eigentümer (der Vater der Erbin) das Bebauungsverbot für die Wiese hinter seinem Haus rückgängig gemacht zu bekommen.   Der inzwischen verstorbene Vorbesitzer hatte sein Haus unter Denkmalschutz stellen lassen, hörte ich. Der Erblasser war offenbar ein weitsichtiger Mensch, der sein Haus geliebt hat und seinen Nachkommen Vernunft und Maß nicht zugetraut hat. Der derzeitige Betreiber von Bautätigkeit  will das von dort seinerzeit weggebombte Quergebäude wieder errichten lassen. Für die Nachbarn und für uns ist das schrecklich, denn wir müssen nicht nur mit Krach und Chemie-Staub leben sondern haben nach der Erstellung von dieser Immobilienspekulationsmasse des Luxussegments dann hier unten noch weniger Licht in unseren Räumen. JETZT scheint ja vorn wenigsten 1 x täglich noch für etwa 40 Minuten die Sonne direkt in mein Wohnzimmer. Das wird sie nach der Bebauung nicht mehr tun.

D.h. wir müssen dann hier weg, wenn wir nicht eingesperrt und zubetonniert leben möchten.

Ich verstehe ja, dass es dem Land und allen bei dieser Bauerei nicht um den Sinn und das Wohlergehen von Mensch und Tier sondern ums schnelle Geld geht. Ich begreife aber nicht, warum Leute Luxus-Immobilien kaufen in Gegenden. die immer unattraktiver werden je dichter die Bebauung wird, weil ja die Lebensqualität durch die Enge immer mehr abnimmt. Am Ende ist die Stadt im Sommer – so wie Paris mancherorts – eine Art Kachelofen, der tagsüber von der Sonne aufgeheizt wird so dass die Stadt nachts, vom Pflaster gut beheizt, auch noch 30 – 40 Grad warm ist. Deshalb fahren die Pariser im Sommer aufs Land. Also: Wir Berliner brauchen wieder Datsche:  Problem gelöst.

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