Abenteuer Diagnose – unsere neue Patientin

Finxi heißt unsere neue Patientin. Sie ist 18 Jahre alt und hat in 4 Wochen fast die Hälfte ihres Gewichts verloren, d.h. sie ist von 4 kg runter auf 2,2 kg, weil sie seit 4 Wochen nicht mehr genug frißt. Dabei ist sie noch relativ munter – und freundlich. Maja mag Finxi. Und Finxi mag Maja. Auch ungewöhnlich.

Sie hat auch etwas gelbe Schleimhäute und sehr schlechte Leberwerte. Das Röntgenbild zeigt viel Wasser im Bauchraum, etwa so wie bei FIP, aber FIP hat sie nicht. Die Herz und Lunge sind ok, die Nierenwerte sind nicht gut, aber auch nicht extrem schlecht. Die Katze frißt noch, aber zu wenig. Aber sie ekelt sich nicht vor Futter.

Die untersuchenden Tierärzte vermuten Tumor im Bauchraum, aber wir mögen keine Verdachtsdiagnosen. Tierärztin schlägt also Ultraschalluntersuchung vor. „Aber was soll die bringen?“ fragt unser Haus-TA, „bei dem vielen Wasser im Leib sieht man damit auch nichts.“  Also: Tumor oder Fettleber oder Leberzirrhose? Das macht einen großen Unterschied. Denn Fettleber wäre heilbar. Was also tun? Erst mal in Ruhe nachdenken und die Katze und die Katzenmedizin studieren.

Die Kosten für die erste Untersuchung liegen bisher mit 210.-€ für 1 Röntgenbild und das große Blutbild im Rahmen. Für Ultraschall kämen nochmal 100 dazu, aber warum das, wenn es nicht weiter hilft? Und was haben wir davon, wenn wir wissen, dass es im Bauchraum einen Tumor gibt, der den Abfluß verhindert? Wissenschaftliche Neugier oder Learning by doing? Immerhin kann man schwierige Fälle leichter richtig diagnostizieren, wenn man etwas schon mal gesehen und miterlebt hat, was richtig diagnostiziert wurde. Die Alternative dazu wäre die Einschläferung wegen eines tierärztlichen Verdachts. Das mögen wir ja gar nicht.

Finxi wurde am 20. 3. 2023 auf Anraten der TA noch mal mit Utraschall untersucht. Das war überflüssig und unsinnig, denn die Katze hatte den Leib voll von Wasser und auch von gut tastbaren kastaniengroßen harten Tumoren. Wenn ich die Katze selber mal angefaßt hätte, hätte ich das bemerkt, denn es war nicht übersehbar. Die behandelnden Tierärzte hätten das auch getastet haben müssen. Da fragt man sich, warum sie weitere unsinnige Untersuchungen vorgeschlagen haben. Unser Haustierarzt hatte es gleich gesagt: Das Röntgnbild hatte so viel Wasser im Bauch gezeigt, daß gar keine Innereien zu erkennen waren. Deshalb war davon auszugehen, dass auf einem Ultraschallbild auch nicht mehr zu sehen sein würde. So war es auch. Finxi ist in der Nacht nach diesem TA-Besuch friedlich entschlafen. Sie war bis zum Schluß friedlich und freundlich.

This entry was posted in Neuigkeiten. Bookmark the permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert