Unsere Senioren: SDÜ-kranke Katze Püppi (+2015)

Renate am 19. 12. 2012 + Nachtrag vom 7. 7. 2014 / 5. 4. 2015:

640-Püppi-s-13

Hier gibt es ein paar Bilder von den Bewohnern unseres Katzenheims für nicht mehr vermittelbare Senioren. „Püppi“ wird dieses Jahr 17 Jahre alt, sie hat u. a. Schilddrüsenüberfunktion  und bekommt deshalb seit 5 Jahren 2 x täglich 0,07 ml Thiamazolsalbe ins Ohr geschmiert: morgens rechts und abends links. Die Richtigkeit der Dosierung wird halbjährlich und im Fall, dass etwas nicht stimmt mit ihr durch eine Blutwertkontrolle (T4 und FT4) überprüft.

Diese Salbe ist bei schlecht fressenden Tieren oder bei solchen mit einer Neigung zu Erbrechen eine gute Alternative zum gängigeren Therapie mit Carbimazol-Tabletten. Es gibt sie günstig in einer Apotheke in Herrenberg (Baden-Württemberg) zu kaufen (für ca 50.- € für 40 ml, das reicht etwa für ein Jahr). Voraussetzung ist, dass man einen Tierarzt findet, der sie für einen bestellt… für uns tut das Dr. Schrey…

In machen Fällen hängt das Weiterleben der Katze davon ab, ob ihr Halter bereit ist, sein ganzes Leben darauf einzustellen (und umzustellen), dass er morgens und abends um dieselbe Uhrzeit zu Hause ist. Das ist für die meisten Halter eine große Belastung. Ich kann mir vorstellen, dass so eine Anbindung für viele Menschen gar nicht möglich ist. Auch wenn sie ihr Tier lieben, bedeutet das, dass es früher stirbt als es müsste…

 Nachtrag vom 7. Juli 2014:

Püppi ist mit fast 17 wieder wie neu + munter wie vor 10 Jahren!

Es ging Püppi vor einigen Wochen sehr schlecht. Der Tumor an der linken Schilddrüsenhäfte ist deutlich sichtbar angewachsen. Püppi bekommt jetzt auch zusätzlich zum Thiamazol 2 x tgl gleichzeitig mit der Salbe ein Antibiotikum, das verhindert, das sie erstickt. Denn die Verengung im Hals führt zu ständigen Entzündungen an den Luftwegen, wenn man nichts dagegen tut. Es ist dasselbe Antibiotikum, das auch Mignon (wegen chronischem Asthma und Fibrose) seit 10 Jahren jeden Tag 2 x täglich bekommt, wodurch sie demnächst gut gelaunte 18 Jahre alt wird. D. h. wir haben die Erfahrung, dass es den Katzen gut tut und nicht zu Organschädigungen führt.

Wir haben nun also gedacht, dass ihre Uhr abgelaufen ist, weil sie stark abgenommen hat und immer schwächer, taumeliger wurde.  Sie hatte Durchfall und Erbrechen (Vergiftungserscheinungen) und dann die Nahrungsaufnahme ganz eingestellt. Am Ende konnte sie kaum noch laufen, weil sie in der Hinterhand „weggeklappt“ ist. Wir hatten uns schon fast damit abgefunden, dass diese chronisch kranke Katze uns nun verlassen wird. Und dann waren wir doch noch mal beim TA und haben komplettes Blutbild machen lassen. Ergebnis: Die Katze litt an extremer SchilddrüsenUNTERfunktion!

Damit hatte ich ja überhaupt nicht gerechnet! Und WARUM?

1. Der TA vermutete zuerst, dass der Tumor die linke Schilddrüsenhälfte nun ganz zerstört hätte, so dass die verbleibende Hälfte nur noch die richtige Menge an Schilddrüsenhormon produzierte.

2. Ich habe nach dem TA-Besuch in die Ohren der Katze gesehen und fand dort Ablagerungen von alter Salbe, die nicht von der haut aufgenommen worden waren. Mir war klar, dass wir die Ohren nicht oft genug von Salbenresten gereinigt hatten sondern immer einfach Salbe nachgeliefert haben. Und das war dann irgendwann zu viel.

Nun haben wir die Gabe von Salbe ins Ohr abgesetzt. 3 Tage später war Püppi eine total übergedrehte, nervöse , taumelige Katze mit einer Herzfrequenz von über 220 Schlägen im Ruhe. Sie hatte wieder starke Schilddrüsenüberfunktion.

Damit war klar, dass  sie die Salbe unbedingt brauchte, aber eben die richtige Menge und mit regelmäßig gereinigten Ohren. An die „richtige Menge“ tasten wir uns noch heran. Sie ist jetzt ein kleines bisschen zu munter, dabei aber so fit wie vor 10 Jahren. Sie frisst und baut wieder Muskulatur auf, sie spielt nachts wie verrückt mit der Maus und haut tagsüber auf ihrem kleinen Balkon sitzend unserem Gastkater Pit auf den Kopf, wenn er sich außerhalb ihres Geheges neben sie auf die Fensterbank setzt.

Mit dieser Wiedergeburt haben wir überhaupt nicht gerechnet! Wir können uns nur wundern und sind sehr froh darüber! Renate

Nachtrag vom April 2015:

Im März 2015 ist Püppi nach Eingabe von Kortison (sie war leukose-positiv und hätte deshalb  kein Kortison bekommen dürfen!) im Alter von 17,5 Jahren nach einem langen und hoffentlich überwiegend guten Leben pfötchenhaltend gestorben.

Püppi-201411+Kris05-be

Die Seite wurde zuletzt geändert am 15 Juni 2017.