Nachfrage nach und Vermittlung von Katzen

Erfahrungsgemäß steigt die Nachfrage nach Katzen nach Weihnachten, also im Januar wieder an.

Heute haben sich bei mir 2 Berliner auf der Suche nach je einer Katze gemeldet. Ich habe sie an unsere anderen Vermittler weitergeleitet, denn wir hier in Charlottenburg haben ja zwar ein sehr komfortables Katzenheim mit 150 qm geschlossener Lauffläche mit 4 getrennten Gehegen mit Freilauf und sogar auch geschütztem Freigang in den Kiez für unsere letzten dort lebenden 4 (5) sehr alten Katzen: Rossi, Maja, Pit und Fufu. Und vorn lebt mit 20 Jahren immer noch Krümel, meine Katze. Aber eben keine Unterstützung vom Land Berlin, d.h. keine ausreichenden Mengen von Geld und gar kein kompetentes Personal. Bärbel Schlichting, unser erster Vorstand, und ich habe uns gerade darüber besprochen, dass wir nicht mehr 20 Stunden am Tag für Katzennot verfügbar sein möchten. Das bedeutet, dass wir unseren Einsatz verringern oder ganz einstellen, denn ohne mitverantwortliche Mitarbeiter, die einen Teil der Arbeitszeit und einen großen Teil der Aufgaben eigenverantwortlich übernimmt, geht es nicht. Wir (die Betreiber von sogenannten „Katzenwohnungen“, in denen Tiere leben) können nicht dauernd ohne überschaubare und endliche Arbeitszeiten im Einsatz sein und auch noch als dienstbare Geister und Reintegrationspädagogen für Hobby-Tierschützer zur Verfügung stehen. Dazu bräuchten wir fest angestellte Pädagogen, die erst mal einsatzspezifisch dazulernen müssten und für die das Geld fehlt.

Tierschutz mit lebendigen Tieren, die versorgt werden müssen, geht nicht, wenn das Land die mit Tieren im Tierschutz verbundenen Kosten für die Tiere und die Arbeitskräfte für ihre Versorgung  nicht übernimmt. Denn ausreichende Einnahmen über Spenden oder Sponsoren sind nicht in Sicht. Um so weniger je mehr gemeinnützige Vereine es gibt. Das ist das Fazit unserer nunmehr 25 Jahre  im aktiven Tierschutz mit Tieren. In allen Bereichen, die wir bedienen, ist Handlungsbedarf zu erkennen (z.B. was die Begleitung und Beratung von Katzenhaltern und ahnungslosen Journalisten und Politikern betrifft). Aber auch dafür: keine Kapazitäten, kein Personal.

Noch mal zu den 4 (5) alten Katzen (Krümel ist auch alt, genauer gesagt im 20ten Lebensjahr, aber sie ist MEINE Katze und bleibt hier), die derzeit noch in unserer „Katzenwohnung“ leben. Wenn wir die 4 Katzen, die in der Katzenwohnung leben, gut unterbringen könnten, könnten wir die Katzenwohnung an den Nachbarn weitergeben, der darauf wartet, dort einziehen zu können, weil sie größer ist als seine Wohnung und besser Platz böte für diese Familie mit Kind, Hund und Katze, die sich derzeit mit 1,5 Zimmern zufrieden gibt und darauf wartet, dass wir die Katzenwohnung abgeben. Finanziell würde es uns / mich spürbar entlasten. Allerdings befindet sich mein Badezimmer in dieser Wohnung. Wenn wir sie aufgeben würden, hätte ich kein Bad mehr und müsste mir vorn eins einbauen, was auch nicht gerade billig ist..

Dass ich neue, junge Katzen für deren spätere Vermittlung in diese Katzenwohnung aufnehme, kommt nicht in Frage solange ich alleine die damit verbundene Verantwortung, die Arbeit und die Kosten an der Backe habe.

 Für mich wäre es angenehm, wenn unsere Senioren-Katzen einzeln zu Haltern in der Nähe geben könnte (denn 2 davon sind ja Freigänger – und die anderen benutzen abwechselnd unseren Hof als Auslauf), wenn sie also einzeln in Familien untergebracht werden könnten. Denn jede von diesen Katzen will mich allein für sich, d.h. sie alle klammern und wollen dauernd bedient und beachtet werden. Es gibt 3 Wohnbereiche für diese 5 Tiere, da einige unverträglich sind und sich hauen. Ich muss mich also ständig entscheiden, in welchem Wohnbereich mit welcher Katze ich mich aufhalte. Die Katzen, bei denen ich dann nicht bin, stehen an der Netztür ihres Reviers und schreien bis ich komme. Das nervt uns alle.

Nun überlege ich welche Katze  ich an welche Menschen aus der Nachbarschaft (?) abgeben könnte. (Ich weiß, dass man sehr viel Glück braucht, um für alte kranke Katzen einen geeigneten Halter zu finden. Es ist aber gelegentlich auch schon gut gegangen und manche von unseren alten Katzen hatte es im neuen Zuhause bei kompetenten Haltern besser als bei uns. Z.B. Murkel, Miei, … ) Wichtig ist mir dabei, dass die neuen Halter die Katzenbedürfnisse (wie ausreichende Bewegung, richtige Fütterung (Senior-Futter!), richtige Medikation,  stressfreie Haltung, Notlagen gut einschätzen) richtig erkennen und bedienen können und wollen anstatt die Tiere „nebenbei mitlaufen“ zu lassen, dadurch zur Anpassung an ihre Lebensumstände und Gewohnheiten zu zwingen und damit zur „Sache“ zu machen. Katzen sind sowieso sehr anpassungsfähig. Es gibt aber auch zu viel Anpassungsnotwendigkeit – und der tut den Tieren nicht gut. (Dazu gehört z.B. Snacks statt Spielen und Bewegung).

Oben: Maja entwickelt sich mit zunehmendem Alter immer mehr zur Schmusekatze, die unentwegt auf dem Schoß sitzen will und verärgert reagiert sobald der besessene wackelt… Sie ist etwa 10-12 Jahre alt und soweit ich sehe gesund. Sie ist die einzige von den 5 katzen, die keine Medikamente bekommt, also nicht 2 x täglich im Abstand von 12 Stunden betan werden muss – aber dafür immer wieder die meiste Zeit dazwischen.

Pit geht es nicht anders. Maja haut ihn, weil sie eifersüchtig ist, denn ich muss mich um ihn kümmern. Er lässt es sich gefallen  (d.h., er mag sie) Pit ist etwa 10 – 12 Jahre alt und chronisch krank (Diabetes und neuerdings auch Futterallergie gegen Winston). Er kostet dadurch monatlich etwa 100.- € für Futter und Medizin/ Spritzen/ Insulin/Darmbakterien und braucht einen katzenmedizinisch kompetenten Halter, der frühzeitig merkt, wenn was nicht stimmt mit ihm  und das auch selber richtig bedienen kann. Er darf auch bei mir im Bett schlafen damit ich ihn unter Kontrolle haben, denn ich habe ihn schon einmal morgens im diabetischen Koma vorgefunden, weil er nachts nach der Insulinspritze sein Futter erbrochen hatte.

Rossini ist ca 15 – 16 Jahre alt und absolut unterschmusifiziert. Das Problem, was ich mit IHM habe, ist, dass er ständig schreit, weil er meine Nähe will. Ich muss ihn aber getrennt von den anderen Katzen halten, weil er sie haut (d.h. auch eifersüchtig). Dann muss ich mich entscheiden, wo ich mich aufhalte: vorn bei meiner Katze, in der Mitte bei Fu, Pit und Maja oder hinten bei Rossi. Da der Fernseher mit dem Sofa in der Mitte steht, sitze ich meistens bei Fu, Pit und Maja und Rossi jammert und schreit, weil er zu wenig Beachtung kriegt. Lasse ich ihn zu den anderen dreien, hat er sie nicht nur sondern fängt sofort damit an, das ganze Revier der Konkurrenten zu markieren. Ich rede mit Rossi oft darüber, dass das dumm von ihm ist, weil ich ihn dann wieder in sein Einzel-Abteil tun muss, aber er sieht einfach nicht ein, dass ER sein Verhalten ändern muss und nicht ICH. Denn wenn er nicht damit aufhört, die anderen Katzen zu hauen oder mir in mein Zimmer zu pinkeln muss er eben allein in seinem Teil der Wohnung (mit Freigang zum Hof) leben. Schade ist auch, dass er unsere Schmusifizierer beißt, wenn sie ihn unaufgefordert anfassen. Ein richtig dummer Mamakater, der in den knapp 15 Jahren, die er nun schon hier ist (er ist uns 2004 erwachsen zugelaufen), nichts dazugelernt hat.

Sobald ich mich mit einem Buch oder einem Strickzeug neben ihn auf seine Couch lege und dazu Musik anmache, rollt er sich neben mir liegend ein und schläft. So lange wie ich da sitze. Manchmal sind sie nicht so einfach, unsere lieben Tierchen.

Na ja, daran, dass wir „Fufu“ vermitteln ist ja kein denken, er lebt seit nunmehr 15 und 1/2  Jahren selbständig in diesem Kiez und kommandiert mich herum: Weiß der Teufel, warum ich das mitmache. Vielleicht, weil es schlimmer für mich wäre, es nicht mitzumachen.

Katzen jeden Alters, für die unsere Mitglieder ein gutes, neues Zuhause suchen, gibt es weiterhin bei unseren anderen aktiven Mitgliedern im Verein, d.h. bei Bärbel Schlichting in Hellersdorf ( Tel. 56 33 665), Kerstin Liefländer in Hellersdorf (Tel. 562 57 50 und 0162 96 42 317, sie hat oft junge Tiere und manchmal auch junge Hunde), Klaus Kowalsky in Bukow (Tel. 604 73 61 und 0176 41.93.13.46), Rosi B. in Spandau  (Tel. 331.46.88 und 0160 970 32 567, sie hat gerade zwei junge Katzen, die in Zuhause brauchen, eine ist wohl etwas scheu), Beate Rusch (Tel. 36 77 527)

 

23. 1. 2018:  Und hier noch eine kleine Werbung: Zu Weihnachten haben wir etwa 10 Katzenschlafplätze zum Testen bekommen. Sie sind dekorativ, von Hand gehäkelt, maschinenwaschbar – und sie werden von unseren Katzen gut angenommen; erhältlich bei der Herstellerin:

Diese Firma ist auf Katzen ausgerichtet. Sie baut auch Möbel mit Schlafplätzen für Katzen oder Platz für Katzenschlafplätze wie oben das Regal…

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