[simple_slideshow] Renate am 29. 4. 2012: Lieber Toni,
Du unser Freund, unsere Sonne, unser Seelchen, unser Heiler, unser Shootingstar… du unglaublicher Kater!
Jetzt müssen wir leider auch von Dir Abschied nehmen:
Blutkrebs im Endstadium und Lungentumor, alles Folgen dieser schrecklichen Krankheit namens Leukose, gegen die es noch kein Heilmittel gibt… und die zuerst jene Liebchen erwischt, die alle anderen Miezen trösten und betreuen… Du hast uns nie irgendwelche Probleme gemacht und wirst uns entsetzlich fehlen… Vermutlich noch mehr deiner lebenslangen Freundin „Columbine“….
Hier ein paar Erinnerungen an Dich…
Am 19. 2. 2012 mit der Maus:
Toni hatte offenbar schon längere Zeit Pankreatitis (und vielleicht zu wenig zu fressen bekommen! Er sollte ja abnehmen! was für ein Quatsch, leukose-positive Katzen mit einer Diät unter Stress zu versetzen, denn Leukose bricht aus durch Stress! Und Stress ist für eine Katze, wenn sie Hunger hat!)- und niemand hat es gesehen… Was sind wir Menschen manchmal doof im Kopf – und / oder mit anderen, wirklich nebensächlichen Dingen beschäftigt!
Schade, dass unser Mitglied Ute Rinke nicht da war, denn sie hätte es gemerkt…
Wir wissen beim nächsten Mal, dass Katzen sich die Lippen lecken, wenn übel ist – und dann haben sie sehr häufig sehr ernsthafte Erkrankungen an den Verdauungswegen. Spezifischer FPLi – Test ist ganz dringend angesagt, denn Pankreatitis kommt bei Katzen sehr häufig vor … und endet oft ziemlich bald tödlich – auch ohne Grunderkrankung von Leukose.
2012-01-09-Katzenfilmchen T+B -025
(Zur Zeit lecken sich allerdings alle unsere Katzen die Lippen, jedenfalls die, die rausgehen, was wir erst mal darauf zurückführen, dass sie sich die mit Harz an ihren Füßen festklebenden Blütenblätter der Kastanien ablecken… und das schmeckt wohl nicht…)
Für Toni
von J.
Ach bleibe doch und gehe nicht
auch wenn Du bist dann ganz im Licht,
doch möcht`ich Dir noch soviel geben
und möchte Zeit mit Dir verleben,
Dein Stubsen fühlen und Dein Schnurren hören.
Ach bleibe noch, und gehe nicht,
doch wenn Du gehst,
vergesse nicht,
daß ich Dich hab`ganz doll lieb.
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…und hier noch das letzte Foto: Unser Liebchen hat offenbar Schmerzen und möchte weder angefasst noch angesprochen werden. Sterbebegleitung ist ein sehr schwieriges kapitel. Und der einzige von uns, der richtig gut darin war, das war eben Toni….
Jetzt müssen wir uns aber sehr anstrengen, dass die traurige hinterbliebene Freundin „Binchen“ ihm nicht aus Kummer gleich folgt!
Es ist immer sehr traurig, wenn ein Partner seinen lebenslangen, engsten Freund verliert… Aber wir wollen tun, was wir können…
Unsere „Bine“ wusste es wohl schon lange: Sie ist ganz munter und hat sich jetzt bei Möpschen einquartiert. Möpschen ist 17 Jahre alt und Asthmatiker, aber die Leukose ist bei ihm offenbar noch nicht ausgebrochen – oder er hat gerade keine virämische Phase. Binchens Immunabwehr verbessert sich zusehends seitdem Toni weg ist: keine Kinn-Akne mehr, keinen Haarausfall, und sogar die abgeknickten Gelenke (Hacken an den Vorderbeinen) richten sich wieder auf… Man kann sich auch nur darüber wundern, mit welchem Selbstverständnis sie jetzt auf einmal seinen Platz einnimmt; sie wird zusehends eine sehr menschenfreundlich Schmusekatze. Es scheint ihr viel besser zu gehen als früher mit dem Partner… Das erleben wir oft, man kann es sich vorher gar nicht vorstellen… Es gibt aber auch Katzen, die lange um ihren partner trauern, bei Püppi hat es fast 2 Jahre gedauert bis sie über den Tod ihrer Freundin Luzie weggekommen ist….
Wir gehen davon aus, dass die übrigen Tiere in der Katzenwohnung (es sind jetzt noch 10 Katzen) auch alle an dieser Krankheit sterben werden, vielleicht sogar noch im Laufe dieses Jahres. Ich habe gelesen, dass bei 90 % der Tiere die Krankheit innerhalb von 1 – 3 Jahren ausbricht und dann relativ schnell zum Tode führt. Sie manifestiert sich bei jedem Tier auf unterschiedliche Weise, weil jede Katze andere konstitutionelle Schwächen aufweist. Durch den Ausbruch der leukose kommt es schleichend oder plötzlich zu einem Zusammenbruch des Immunsystems. Durch die von der Krankheit ausgelöste Immunschwäche und Blutarmut werden die konstitutionellen Schwächen und Vorerkrankungen der Katze verstärkt und damit das Ableben beschleunigt… Mit anderen Worten: die Katzen sterben an dem, woran sie ohnehin auch ohne Leukoseerkrankung sterben würden, nur eben manchmal früher – und schneller.
Insgesamt können wir froh sein, dass unsere Katzen so lange gelebt haben, denn die meisten (9 von 12) sind zwischen 14 und 17 Jahren alt und damit in einem Alter, in dem die meisten Katzen auch sterben, wenn sie nicht mit dem Leukosevirus infiziert sind sind.
Wir haben Tierärzte, die uns dabei helfen, aktuelle Befindlichkeitsstörungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben, damit die Tiere so lange wie möglich ein Maximum an Lebensqualität haben und so spät wie möglich sterben…
Trotzdem ist der Abschied natürlich schwer für alle Beteiligten, weil wir so lange zusammen waren… und dies noch mehr, wenn der Tod so überraschend und schnell kommt wie bei Toni…
Die negativ getesteten Tiere sind geimpft worden – aber da die Tests wenig Aussagekraft haben (ausser der Aussage, ob zur Zeit der Testung gerade eine virämische Phase vorlag oder nicht / virämische Phase heißt: die Viren waren gerade zu dieser Zeit im Blut; negative Testung heißt: die Viren waren gerade zu dieser Zeit NICHT im Blut, sondern woanders, evtl. vielleicht im Knochenmark) sind wir nicht sehr optimistisch in Bezug auf den Sinn und die Erfolgsaussichten dieser Impfungen…
Sehr leid tut es mir für unsere entzückende und eigensinnige Katze Maja, die erst etwa 4 – 6 Jahre alt ist und eigentlich ihr ganzes Katzenleben noch vor sich haben sollte…
In manchen anderen Ländern werden Leukose-positive Katzen nach nur einer testung getötet – das ist wohl ein verzweifelter Versuch, die Ausbreiung dieser Seuche zu verhindern, der uns nicht besonders sinnvoll vorkommt. Viele dieser Tiere könnten in guter Einzelhaltung alle so alt werden wie unsere. Allerdings wissen wir insgesamt zu wenig über Übertragungswege… und es ist natürlich ein Unding, dass es noch keine wirklich gute Impfung und Behandlung dafür gibt…
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Nachtrag vom 4. 5. 2012:
„Dicke Bine“ ist inzwischen zu Möpschen auf die 2. Wohnebene gezogen. Sie frißt gut. Abends kommt sie zum Kuscheln runter… Offenbar wußte sie schon länger Bescheid als wir. ich hätte Tonis bevorstehendes Ableben auch daran erkennen können, dass seine Freundin ihn beim Schmusen in den letzten Tagen abgedrängt hat. Ich habe oft beobachtet, dass Katzen sterbenskranke Gefährten „weghauen“ (manchmal sogar indem sie ihn vermöbeln, damit er sich gefälligst zum Sterben irgendwohin in eine Ecke zurückzieht, wo er nicht mehr verkloppt werden kann). Sie legen sich dann selbst auf den frei gewordenen Lieblingsplatz.
Jetzt liegen hier auch alle trauernden Hinterbliebenen abwechselnd – und offenbar am liebsten – auf Tonis Stammplatz, den sie vorher als seinen Stammplatz respektiert hatten. Vielleicht ist das auch eine Art von „Trauerarbeit“…
Und hier noch so das eine oder andere von Tonis human friends:
Ute R. am 1. 5. 2012: Lieber Toni !
Schade – und trotzdem gut, dass du jetzt im Katzenhimmel bist. Ich werde dich immer in meinen Herzen haben. Leider ist das Leben so. Einer geht – und der andere wird geboren. Wir sind in Gedanken bei dir… Ute
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Von Madlen am 1. 5. 2012:
Hallo Renate, dass Toni gestorben ist, finde ich sehr traurig. Es war ja so plötzlich. Als ich letztes Mal da war, ging’s ihn ja noch ganz gut. Hoffen wir einfach, dass er jetzt an einem besseren Ort ist. Ich hoffe dir geht’s gut. lg Madlen
Antwort: Liebe Madlen, ja mir geht es so einigermassen. Ich hoffe vor allem, dass er wiedergeboren wird… Gruß Renate
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Von Julia am 2. 5. 2012:
Wie schade! Wie traurig.
Ich bedauere sehr, nicht mehr Kontakt mit ihm gehabt zu haben, ihn nicht mehr ‚genossen‘ zu haben, denn er hat ja so viel gegeben.
Dass wir unsere Tiere, wenn sie im Sterben liegen, immer noch so vielen Untersuchungen und Prozeduren unterziehen – einfach weil wir nicht entscheiden können, wann es genug ist – ist schlimm.
Aber es zu lassen, ist ebenso problematisch und auch nicht immer das Beste fürs Tier.
Liebe und mitfühlende Grüße von Julia
Antwort: Liebe Julia! Ich hatte ja keine Ahnung davon, wie schwer krank er war! Er ist doch noch rumgelaufen, hat gestubst, auf jedem Schoß gesessen und gefressen… Und wie Du hier sehen kannst, ist er vollkommen friedlich unter meinem Bett eingeschlafen. So (wie oben) sah er aus, als ich ihn da abends tot gefunden habe. Und natürlich kämpfe ich um unsere Liebchen – solange es sinnvoll und mit der Verringerung von Leid verbunden ist! Allerdings beschleicht mich mit zunehmender Sterbebegleitungserfahrung das Gefühl, dass die Natur auch eine große Weisheit hat und dass es nicht nötig ist, dass wir uns ins Geborenwerden und ins Sterben einmischen, was seit hunderttausenden jahren auch ohne unsere „Hilfe“ stattgefunden hat… Das normale Ende von jedem Leben ist eben der Tod.
Allerdings halte ich die Katzenleukose und auch andere Krankheiten nicht für weise oder sinnvoll…wenn sie doch offenbar auch „Erfindungen“ der Natur bzw. des „großen Plans“ sind… Gruß Renate
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Lieber Toni ! Schade – und trotzdem gut, dass du jetzt im Katzen Himmel bist. Ich werde dich immer in meinen Herzen haben. Leider ist das Leben so. Einer geht, und der andere wird geboren. Wir sind in Gedanken bei dir. Ute