Wir retten nicht nur real existierende, konkrete, leibhaftige Katzen, Tiere und manchmal auch Menschen sondern wir bemühen uns auch um den Erhalt von noch vorhandenen Parks und Wiesen in der Stadt. Denn wir sind davon überzeugt, dass Grünzonen allen ihren Bewohnern gut tut, weil sie Hitze, Lärm und Abgase verringern. Deshalb treffen sich heute die Anwohner der BI-Cornelsenwiese in Schmargendorf um 19 h beim Griechen „Prometheus“ in der Schlangenbader Str. um zu besprechen wie sie die Bebauung dieser Wiese verhindern können. Voriges Jahr sah es so aus, also ob der Baustopp durch wäre. Dieses Jahr sieht es wieder anders aus. Grundstücksbesitzer und Bauherr ist Becker & Kries. Die Bebauung dieses Grundstücks wurde 1965 seitens des Landes Berlin unter die Bedingung (der juristische Begriff dafür ist „Widmung“) gestellt, dass dieser Teil des Grundstücks, der jetzt bebaut werden soll, nicht bebaut werden darf sondern FÜR IMMER als öffentliche Grünfläche den Anwohnern zur Erholung zur Verfügung stehen soll. Und diese „Widmung“ (Bedingung) will das Land Berlin jetzt rückgängig machen. Weil es ihm so gefällt.
Es soll also im nachgewiesenermassen verstunkendsten Stadtteil von Berlin Grünfläche vernichtet werden, weil es dem Land und den Bezirksverordneten von CDU, SPD, FDP und dem Grünen Stadtrat so gefällt. Der NABU und der BUND sind entsetzt, die Linke und die AfD wollen die Bebauung verhindern, haben aber nicht die Mehrheit in der BVV. Die Bürgerinitiative fühlt sich von den Ansprechpartnern der CDU, SPD, der FDP und den Grünen im Bezirk verarscht und begreift den „Rechtsstaat“ inzwischen als taube Nuss zwecks Bürgerverarschung… Mindestens hält sie aber die ehemaligen Volksparteien in der demokratischen Mitte nicht mehr für die Bewahrer ihrer legitimen Interessen. Man kann an diesem kleinen Objekt sehr schön beobachten, wie die Regierenden im Bezirk es hinkriegen, dass im Laufe von 6 Jahren Arbeit am Objekt, die Bürger in ohnmächtiger Wut gegen ihre Missachtung zu Wutbürgern werden, die sich gedemütigt, verhöhnt und von den ehemaligen Parteien der Mitte nicht mehr wahrgenommen, respektiert und vertreten fühlen. Dabei sind das eigentlich alles ganz harmlose, freundliche, deutsche, gebildete Mittelschichtler, die bei sich zu Hause saubere Luft atmen wollen. Das aber gerade ist dem Land offenbar egal. Und so geht es ja nicht nur dort sondern überall in Berlin. Wir können das nicht verstehen. Fridays for future und die Presse haben ja offenbar auch besseres zu tun als sich für den Erhalt von Grünzeug und guter Luft im Bezirk, also für ganz konkrete, kleine Dinge einzusetzen, die den Bewohnern helfen und wichtig sind. Es wird sicher wieder spannend. Bis nachher! Renate