Wir verkaufen junge, durchuntersuchte, getestete Katzen, die wir gefunden haben. Vor dem Verkauf an den zukünftigen Halter lassen wir sie tierärztlicherseits grundversorgen mit entwurmen, entflohen, testen, impfen, kastrieren, chippen. Manchmal kommt noch hinzu, dass Brüche, Zähne oder Verletzungen versorgt werden müsssen. Einen Teil dieser Kosten hat bei unserem Verein der neue Halter zu übernehmen, grundsätzlich sind mindestens 30 – 50 % zumutbar und angemessen. Damit arbeiten wir dennoch nicht kostendeckend. Die Differenz bezahlt unser Verein aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden, wenn er denn solche Einnahmen in ausreichendem Masse zur Verfügung hat. Wenn wir es nicht haben, müssen wir Vorstände es aus der eigenen Tasche bazahlen. Das haben wir inzwischen ziemlich satt. Deshalb nehmen wir jetzt neue Pflegefälle von draussen erst wieder auf, nachdem wir genug Geld für die Unterbringung und Versorgung eines Tieres auf Spendenbasis erhalten haben. Wir müssen nicht. Aufnahmepflichtig ist als zuständiger Vertragspartner des Landes Berlin das Tierheim Berlin.
Wir nehmen jetzt immer erst eine neue Katze auf, wenn die zuletzt verkaufte Katze bezahlt wurde. Denn wir brauchen den Erlös aus diesem Katzenverkauf für das Bezahlen der tierärztlichen Versorgung für die neue, gefundene Katze. (Sie glauben gar nicht, wie viele verlauste und unkastrierte 1 – 2 jährige Tiere in dieser Stadt und im Umland herumlaufen!) Es ist also nicht denkbar und erwünscht, dass Sie uns dazu nötigen, Ihnen eine Katze zu schenken indem Sie die Bezahlung der von uns erworbenen Katze unterlassen. Es ist auch nicht hilfreich, wenn Sie die Bezahlung verschleppen, denn damit erschweren und behindern Sie unsere Arbeit. Wir möchten uns auch lieber um die hilfebedürftigen Katzen von draussen kümmern als um säumige Kunden bzw. Schuldner.
Der Kaufpreis variiert von Katze zu Katze, je nachdem, was für sie getan werden musste. Er nennt sich bei manchen Vereinen „Schutzgebühr“ bei manchen „Spende“ (solange keine Rechnung geschrieben wurde) bei manchen „Ablösesumme“ oder „Vermittlungssumme“ – wie auch immer er bezeichnet wird, er ist juristisch gesehen der Kaufpreis für das Tier, durch dessen Bezahlung die Katze in Ihren Besitz übergeht. Und zwar erst NACH der Bezahlung. In DIESER ABTEILUNG von unserem Verein beträgt dieser Kaufpreis mindestens 100.- €. Zusätzlich ist eine Spende erwünscht, denn die TA-Kosten, die Kosten für Futter und Streu, das Hin- und Herfahren von einer Pflegestelle zur anderen, zum TA und später zum neuen Halter – das alles ist für 100 € nicht zu kriegen. Die Verweigerung der Bezahlung dieser Ablösesumme führt zur Ausstellung einer Rechnung mit allen juristischen und personalen Konsequenzen… bis hin zum Zurückholen der verkauften Katze…
In der ganzen Zeit, in der wir mit solchem Mist beschäftigt sind, können wir keinen Tieren helfen.
Unsere Katzen sind etwas teurer als andere. Das liegt daran, dass sie umfangreicher untersucht (und getestet) und behandelt sind d.h. wir wissen mehr über das Tier und geben ihm eine gute Grundversorgung mit. Wir bevorzugen als Katzen-Kunden Menschen, die sich nicht nur gut um die Katze kümmern, sondern die auch wirtschaftlich so entspannt leben, dass z.B. der Gang zum TA finanziell unproblematisch ist. Wer das nicht kann, käme als geeigneter Katzenhaushalt als Pflegestelle von uns in Betracht…. in diesem Fall trägt je nach Absprache der Inhaber der Pflegestelle die Kosten für Futter und Streu, und wir bezahlen in jedem Fall den TA. Pflegestelle kann aber im Normalfall (d.h. ausser bei der Aufnahme einer alten, kranken oder aus anderen gründen nicht vermittelbaren Katze) nur jemand werden, der bereit ist, die anvertraute Katze im Fall der Vermittlung auch wieder herzugeben. Wir können uns nur wenige Pflegestellen leisten, weil unser Verein nicht über ausreichende Mittel verfügt. Die Unterbringung von Tieren in Einzel-Pflegestellen ist aber für das Tier auf jeden Fall besser als jede Massenunterbringung in Tierheimen oder sogenannten Katzenwohnungen. Deshalb halten wir daran fest.
Diesen Beitrag schrieb ich um der Klarheit willen aus aktuellem Anlass. Wir werden sehen, ob das hilft. Es sieht manchmal so aus als ob Menschen meinen, Tierschutzvereine sind dazu da, ihnen unerwünschte oder verhaltensgestörte Tiere oder die Kosten dafür abzunehmen. Das ist ganz verkehrt. Die Kosten für den Tierschutz soll der Bürger freiwillig in Form von Spenden leisten. Wenn er das nicht tut, gibt es keinen Tierschutz. Der Tierschutz soll dem Tier nützen und nicht dem armen oder geizigen Tierhalter.
Die Gesetzgebung sieht es so, dass die Bürger dieses Landes den Tierschutz durch Spenden (also freiwillige Abgaben) an Tierschutzvereine finanzieren sollen. Da geschieht überall da unzureichend, wo Vereine mit lebendigen Tieren zu tun haben, denn diese erzeugen eben sehr hohe Haltungs- und Versorgungskosten. Das juristische Konzept für die Lebensfähigkeit von gemeinnützigen Vereinen sieht nicht vor, dass Katzenhalter sich von den Not leidenden Vereinen finanziell unterstützen lassen sollen. Wenn Sie also unseren Tierschutzverein nicht unterstützen wollen oder können, brauchen Sie auch nicht unsere Dienste in Anspruch zu nehmen. Es gibt genug Katzen, die draussen herumlaufen. Die könnten Sie sich ja einfangen und dann selber mit ihnen zum TA gehen….
Wir haben derzeit keine Katze in Vermittlung, denn wir müssen uns um die zuletzt vermittelten und um unsere nicht vermittelbaren Tiere kümmern….