Dienstag, 1. 7. 2014, 11 h: In Schöneberg müssen jetzt SOFORT 2 Katzen abgeholt werden, die wegen einer jetzt gerade stattfindenden Wohnungsräumung SOFORT woanders hin müssen. Wer kann und will sie aufnehmen und abholen? Tel. 76 76 58 38 Im TB geht angeblich keiner ans Telefon. Die würden sicher auch nicht SOFORT dorthinfahren sondern erwarten, dass die Katzen gebracht (und die Abgabegebühren bezahlt? ) werden.
Tierschutz ist freiwillig auf Kosten des Schützers, und er muss freiwillig von ALLEN geleistet und bezahlt werden, sonst findet er nicht statt. Es funktioniert nur, wenn die, die das Geld haben, jene unterstützen, die Fachkenntnisse, Wohnraum und Zeit für Tierschutz übrig haben.
In letzter Zeit kommen mir mehere solche Fälle pro Woche ins Haus. Wir können solche Mengen an Tieren nicht aufnehmen und sind deshalb im Gespräch mit dem Tierheim Berlin: Wir versuchen zu erwirken, dass arme Leute ihre Katzen DORT kostenlos abgeben können. Wo-Baugesellschaften im Zweifelsfall auch. Eine finanzielle „Mitgift“ an den Aufnehmenden würde sicher helfen, die Dinge schneller und besser zu regeln, d.h. Katzen so unterzubringen, dass sie nicht auf der Strasse und anschließend in Messi-Haushalten bei überforderten Haltern landen.
Und überhaupt sollten wir allenthalben mehr über Haustierhaltung sprechen:
-
Juristen über das Haustier als „Sache“,
-
Ethikkommissionen über Tiere als Ware und Wirtschaftsfaktor
- der Bürger über seine Bereitschaft, dass Tierschutz aus Steuergeldern finanziert wird
- damit Poltiker endlich damit anfangen, sich über dieses Thema schlau zu machen und für die Umsetzung von Tierschutz einzusetzen
- Manager darüber, ob die Wirtschaft nicht genauso viel Geld mit WENIGER TIEREN verdienen kann
- und Regierungsangestellte darüber, welche Verordnungen die Halter dazu verpflichten könnten, ihre Tiere und die Gemeinschaft im Fall von Entsorgungsbedarf nicht in Not zu bringen.
Mir scheint, Tierschutz tut und kann in dieser Stadt weniger als Tiere und Tierschützer brauchen.
RenaLu