15. 1. 2015
Liebe Leser unserer Seite!
„Es werden gerade wieder mal sehr viele Katzen in unserer Stadt ausgesetzt, auch unkastrierte. Wohin das führt, kann sich jeder denken. Unsere Aufnahmekapazitäten sind erschöpft. Wir finden nur wenige geeignete neue Katzenhalter. Wir haben kaum arbeitsfähige, kompetente und erfahrene Mitarbeiter und dann sollen wir auch noch alle Kosten selber tragen, weil der Berliner sich gern einbildet, wir würden vom Land oder von anderer Seite finanziell ausreichend unterstützt und seien dazu da, ihn zu bedienen.
Die Ansprüche an uns sind riesig, die brauchbare Unterstützung ist gering. So geht das nicht. Wenn diese ständige Überforderung an uns sich nicht bald mal in wirklich hilfreiche und angemessene Unterstützung seitens der Bevölkerung umwandelt, machen wir es ganz einfach so, dass wir nur noch dann tätig werden, wenn es Mitglieder unseres Vereins sind, die uns um Hilfe und Unterstützung bitten. Oder wenn es Menschen sind, die eine Katze VON UNS aufgenommen haben. Wir haben doch keinen Goldesel in der Tasche, der als Sozialamt für Tierfreunde alle Kosten für Tiere begleichen kann. Tierfreunde natürlich, die sich selber nicht engagieren wollen sondern uns für ihren unbezahlten Dienstleister halten, der nach ihren Vorstellungen in ihrem Auftrag für sie tätig sein soll! Was bilden Sie sich denn eigentlich ein, wer wir sind!?“
Das ungefähr hat mir gerade ein privater Tierschützer am Telefon gesagt, der im vergangenen Jahr 150.000 km für Tierschutz in Berlin herum gefahren ist um Katzen einzufangen und zu retten, die ihm von Bürgern angezeigt wurden, die sich an seinen Kosten für Benzin und Tierarzt und Futter in GAR KEINER WEISE zu beteiligen bereit waren. Tiere werden offenbar immer nur von Hartzern, Armen oder Geizigen gefunden. Die übrigen interessieren sich nicht dafür. Die meisten merken ja auch gar nicht, wo Tiere rumlaufen – und wenn, dann fangen sie die freilaufende Katze vom Nachbarn ein um sie dem Tierheim zu schenken, das sie binnen drei Tagen weiterverkauft.
Unsere lieben Berliner sind auch leider nicht bereit, etwas für die kostenlose Verminderung von Tierelend in unserer Stadt mittels Erstellung von dringend notwendigen Gesetzen und Verordnungen zu tun. Nicht mal, wenn es nur darum geht zu unterschreiben:
Wir hatten bei dem letzten online-petitions-Antrag 19 Unterschriften aus Charlottenburg-Wilmersdorf und hätten 1.000 gebraucht damit sich was ändert. Unseren lieben Berlinern ist wurscht, was mit den Tieren in unserer Stadt passiert, es sei denn, es handelt um ihr eigenes oder ihr gefundenes. Und für dessen Versorgung sollen wir dann als verfügbarer und kostenloser Dienstleister ansprechbar sein. Also, irgendwas stimmt da ja nicht. Ich kann alle Tierschützer gut verstehen, die nicht mehr mitmachen wollen, weil sie die ständige Überforderung und Fehlwahrnehmung durch hilflose, bedienungsbedürftige Bewohner dieser Stadt nicht mehr aushalten können und wollen. Wir machen Tierschutz im Rahmen UNSERER MÖGLICHKEITEN und brauchen dazu selber ernst gemeinte Hilfestellungen durch die Bewohner und nicht immer nur jeden Tag immer neu die Überhäufung mit noch mehr angezeigtem Katzenelend, für dessen Beseitigung wir sorgen sollen damit keiner selber tätig werden muss.
Wenn Sie meinen, dass das nicht stimmt, können Sie eine Spende für Herrn K. mit diesem Betreff: „Benzin, TA + Futter für unseren Katzenfänger“ auf unser Konto bei der PoBa überweisen: IBAN: DE23 1001 0010 0647 8611 01. Und beteiligen Sie sich bitte an allen Unterschriftensammlungen für Kastrationsverordnungen in Berlin, in Deutschland und in der EU, denn nur mit der Verminderung der Anzahl von Katzen kommen wir gegen zunehmendes Katzenelend vor unseren Haustüren an. Es fällt nämlich nicht vom Himmel sondern wir von Menschen erzeugt und aufrecht erhalten. Und es gibt bisher keine dienstbare Anlaufstelle, die imstande ist, das Katzenelend zu verhindern oder zu beseitigen! Alles, was wir tun können, wird getan, aber es ist immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Wenn Sie die dramatische Zunahme ausgesetzter Katzen und ihrer Nachkommen in Berlin bei gleichzeitiger Abnahme der geeigneten Vermittlungsplätze nicht interessiert, dann lassen Sie uns bitte mit allen persönlichen Anliegen in Ruhe! Dass Sie gern von jemandem Ihre Tierschutzbedüfnisse erfüllt bekommen wollen ohne selber etwas dafür tun zu müssen, das ist auch ein persönliches Anliegen! Wenden Sie sich doch mit Ihren Bedürfnissen an die Politik statt an uns. 10 oder 12 private Katzenschützer zur Versorgung von 3 Millionen Berlinern, das ist eben einfach zu wenig. Wir haben nicht nur Probleme mit der Furcht vor nicht gewinnbaren Kriegen, dem Islamismus und der Unterdrückung von Bürgerbegehren sondern auch mit der mutwilligen Blindheit der Kommunen in der Wahrnehmung und Versorgung unseres direkten Umfelds. Die Gesellschaft driftet in allen Lebensbereichen immer weiter auseinander. Sinnvoller als sich an uns festkrallen zu wollen wäre es, wenn sich die Tierschutz-bewußten Menschen poltitisch und in Bürgerinitiativen organisieren. Und wenn die vorhandenen Parteien auf vielen Ebenen die Bedürfnisse der Wähler nicht mehr bedienen, so dass diese keine Möglichkeit und keine Lust zum Wählen mehr haben, dann müssen eben neue Parteien her, die den Bedürfnissen, Vorstellungen und Wünschen der Bürger eher gerecht werden.
RenaLu am 15. 1. 2015