27. 10. 2014
Nachtrag: Dieser Kater heißt Joshi und gehört Familie Dayekh, die ihn ganz schnell zurückhaben möchte. Er hat in der Nacht von Freitag auf Samstag noch wie jede Nacht bei Frauchen im Bett geschlafen, wurde aber bei seiner selbst gewählten zweiten Futterstelle in der Nachbarschaft am Sa, 18. 10. 2014 von einem Helfer des TB abgeholt und bereits am Sonntag, 19. 10. 2014 von dort weiterverkauft. So schnell kann das gehen!
Er wurde erst am Sonntagmorgen, dem 19. 10. 2014 von seinen Haltern vermisst, weil er nachts nicht nach Hause gekommen war. Nun weinen und toben alle in der Familie. Ihr Joshi soll wieder bei ihnen leben! Wir helfen dabei, dass es dazu kommt.
Wir verstehen nicht, warum das Tierheim sich in diesen (unseren!) Fall eingemischt und diesen menschenfreundlichen, zahmen Schmusekater abgeholt und mitgenommen hat von einer unübersehbar ungewöhnlichen Freigänger wegfütternden Dame – die von uns Spenden dafür wollte! Wir waren doch dran an diesem Fall! (siehe unsere Einträge dazu) Nun sind wir gespannt, ob die Geschichte auf Kosten aller Beteiligten in einen jahrelangen Rechtsstreit mündet oder ob das TB ohne juristische Hilfe dazu imstande ist, den Eigentümern von Joshi ihren Kater unbürokratisch zurückzugeben.
Wir kennen es so, dass die Katzen nicht kürzer als eine Woche im Tierheim bleiben sollen damit der Verlierer die Chance hat, seine Katze dort aufzuspüren und in angemessenem Zeitraum von dort wieder abzuholen. Ein paar Tage braucht man dazu schon, auch bei großer Anstrengung im Suchen, zumal das TB montags geschlossen hat und überhaupt manchmal schlecht erreichbar ist. Und man sucht ja auch im Umfeld.
Die Kurzfassung geht so: Arme Leute, die sich keine Katze leisten können, haben deshalb den Nachbarkater angefüttert damit sie auch eine Katze haben. Der angefütterte Kater wurde dann zum Fundkater erklärt, damit wir als Tierschutzverein das Geld für das Futter bezahlen sollten. Und als wir das nicht (mehr) gemacht haben, wurde der Kater dem Tierheim als Fundkater gemeldet. Von denen wurde er dann auch sofort abgeholt und am nächsten tag weiterverkauft.
Wir meinen, dass dieser Kiez einen Sozialpädagogen braucht und nicht Katzeneinsammler und Katzenverkäufer. Die katzenhaltenden Bewohner von Berlin sollten unbedingt lernen, dass ALLE Katzen gekennzeichnet sein müssen, damit man sie zuordnen kann. Und zwar SOFORT, also bevor man sie rausläßt. Auch die reinen Wohnungkatzen sollten gekennzeichnet (und angemeldet) sein, denn etwa 30 % von ihnen kommen irgendwann mal irrtümlich raus – und dann sind sie weg.
Die sollten auch aus freien Stücken auf die Vermehrung von Katzen verzichten lernen, egal wie niedlich Katzenbabys sind, weil es zu viele Katzen in Berlin gibt, die kein Zuhause finden können. D.h. sie sollten ihre Tiere frühzeitig kastrieren lassen, gerade, wenn sie rausgehen. Wer das nicht begreifen kann, sollte eine zeitlang mit bei uns im Tierschutz arbeiten damit er sieht wovon wir reden und warum wir solche Forderungen wie eine Katzenschutzverordnung seitens des Landes Berlin bzw. der Bezirke stellen. Die privaten Tierschutzvereine können der Masse an Katzenelend gar nicht beikommen, wenn nicht die Bürger aufhören damit für immer neuen Nachschub an Katzen und damit an Katzenelend zu sorgen.
Die Halter von einem Freigänger sollten lernen, dass sie ihren Katzen draussen nachspionieren müssen, damit sie sehen, was die da treiben. Sie machen draussen nämlich häufig Blödsinn, der sie das Leben kosten kann oder ärgern die Nachbarn auf vielfältige Weise, was auch tödlich für sie enden kann – oder sie werden eben von Leuten geklaut, die sich keine Katzen kaufen können und auch nicht genug Geld haben für ihre gute Versorgung. Dann sind sie auch weg. Wer seine Katzen rausläßt, sollte ihnen folgen und sie beobachten, damit er weiß, was sie dort tun. (Wir haben z.B. einen Pinkelkater, der auf keinen Fall in den benachbarten Brautmodenladen gelangen darf, wenn dort das Fenster oder die Gartentür offen stehen!) Wir haben es hier in unserem Karree so geregelt, dass ALLE anwohnenden Parterrebewohner auf ALLE unsere katzen achtgeben – und gegenseitig sofort Bescheid sagen, wenn sie etwas sehen, was nicht geht.)
Wir möchten STRUKTUR und Zuständigkeiten und verbindliche gesetzliche Grundlagen, die für JEDEN gelten, im Berliner Katzenschutz. Bitte, unterzeichnen Sie unsere online-petition für eine bezirkliche Katzenschutzverordnung:
https://www.openpetition.de/petition/online/katzenschutz-in-berlin-kastrationsverordnung-und-chippflicht
Die andere Seite in diesem Konflikt, das sind armen Nachbarn, die sich die Nachbarkatze anfüttern, weil sie kein Geld haben, eine eigene Katze zu erwerben und zu versorgen. Sie müssen lernen auf den Irrglauben zu verzichten, dass der Tierschutz dazu da ist, ihnen beim Erwerb und Unterhalt der Katze (vom Nachbarn) behilflich zu sein. Egal wie schwer es fällt: sie müssen unbedingt lernen, das Eigentum von anderen Leuten auch dann nicht anzurühren, wenn es in Gestalt einer Katze angewandert kommt, die alle Regeln des Umschmeicheln und der Bitte um Fütterung beherrscht. Es ist nämlich ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man sich einfach so jede vorbeikommende freilaufende Katze anfüttern und aneignen darf. Man darf das nicht, es ist sogar strafbar!