23.6.2012 – dringend unterzubringen…

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22. 6. 12: Es muss alles mal wieder ganz schnell gehen: Eine Züchterin von Perserkatzen will 3 alte Zuchtkatzen hier auf der Strasse zurücklassenlassen, bevor sie am Samstag nach Westdeutschland umzieht. Sie ist Hartzerin und hat ihre Wohnung verloren. Ihren Lebensunterhalt hat sie in den letzten Jahren mit der Zucht von Perserkatzen aufzubessern versucht. Sie träumt nun davon, dass das Tierheim ihr die ausgelaugten Zuchtkatzen im Alter abnimmt.

Die Katzen sind alle noch unkastriert, ungechipt, ungeimpft, die Zähne sind nicht in Ordnung: Es wurde nie etwas für diese Katzen getan, sondern immer nur rausgeholt:

 2 Kater, sw, 10 und 11 Jahre alt, mit und ohne Nase.  Sehr ungepflegtes Fell, sogenannter „Fettschwanz“ (d.h. ohne Haare wegen fehlender Pflege), schlechte Zähne, unkastriert, nicht geimpft und nicht gechipt; ausserdem auch eine Katze, vermutlich die Mutter, Alter mindestens 13 Jahre, tricolor, und zwar auch ungepflegt, aber insgesamt nicht in ganz so schlechtem Zustand (Zähne besser und das Fell weniger verfilzt).  

Um die Kastration kümmert sich Ingrid, danach (d.h. morgen, 22. 6. ) müssten sie in einer Privatwohnung/ Pflegestelle untergebracht werden, bis sie einen Impfschutz haben… antweder alle drei oder auch einzeln… Wer kann die beiden noch nicht untergebrachten Katzen aufnehmen (Bonnie und Jeronimo) Wer hilft? Renate, Tel. 323 98 16

Oben: Ehemals  „Rambo“ genannter, 10 Jahre alter Perserkater ohne Nase, der etwa 2 kg wiegt, hier zu sehen heute, am Tag nach seiner Kastration und Zahnsanierung, finanziert durch unsere (armen) Vereine und tierschutzfreundliche Menschen. Er hat auch bereits ein Frauchen gefunden, das sich rührend um ihn kümmert. Wir gehen davon aus, er wird wieder…

Wie finden wir das? Dass arme Menschen Tiere zum Verkauf züchten dürfen ohne in einer Prüfung erbrachten Wissensnachweis und ohne behördlich kontrollierte und ausgestellte Zuchterlaubnis?

Die Erzeugung von tierischem Nachwuchs ist eine kostspielige Sache. Wer es mal gemacht hat und ordentlich machen wollte, weiß das. Unterm Strich sind die Kosten für Ernährung, Pflege und TA in einer guten Aufzucht höher als das, was man an den erzeugten Tieren verdienen kann – es sei denn, man läßt nur das tun, was die Katzenmutter selber macht und gibt sie dann zu früh weg.

Es geht darum, dass arme Menschen in unserem Land die „Sache“ Katze produzieren dürfen um sich selber daran zu bereichern – und zwar ohne jede Kontrolle, wie sie bei allen anderen Arten von Geschäften selbstverständlich ist… bei Geschäften mit Lebewesen, die juristisch „Sachen“ genannt werden, wird weggesehen… Das geht so nicht. Wir plädieren für eine staatliche geprüfte Zuchterlaubnis  für Züchter mit gechipten Tieren – inklusive der Verpflichtung zur Notierung der Kunden, die diese Tiere erwerben.

Denn: „der Tierschutz“, also wir mit unseren kleinen Einkommen, dürfen uns am Ende darum kümmern, dass solche  Tiere, die  ihr Leben lang ausgebeutet wurden ohne eine angemessene Versorgung erlebt zu haben, am Ende ihres Lebens endlich einmal gut versorgt, geheilt und gut untergebracht werden…

Irgendwie stimmt in unserem Lande etwas nicht mit den Tierschutzgesetzen… und auch mit der Handhabung der anfallenden Arbeit und Kosten für die Verhinderung von Leid…

Und ganz ehrlich möchte ich, Renate, mir auch mein Leben nicht versauen lassen dadurch, dass mir alle armen und dummen Menschen im Lande ihre lebenslang ausgebeuteten und schlecht versorgten Katzen aufhalsen. Ich nehme nur Notfälle auf, wenn ich eine Pflegestelle für sie habe, die so ausgestattet ist, dass die Arbeit und die Kosten vom Halter in der Pflegestelle übernommen werden. Wir haben nämlich selber hier noch 12 alte und kranke, sehr pflegeintensive Katzen in unserer Katzenwohnung – und das bedeutet für mich genug Arbeit und auch genug Kosten. Den anderen Pflegestellen in unserem Verein und bei den befreundeten Vereinen geht es nicht besser…   

Ich würde, wenn ich eine Behörde wäre, Menschen OHNE Einkommen und ohne bescheinigten Wissensnachweis das Züchten und den Import von Katzen verbieten… Wenn ich Politikerin wäre, würde ich dafür sorgen, dass das Land die Gesetze bekommt, die es ermöglichen… (Tier-)Quälerei ist doch nicht vergleichbar mit falsch parken… und wird trotzdem verhältnismäßig weniger geahndet…

Wenn uns jemand helfen will: Vor allem brauchen wir zuverlässige, erfahrene, kontakt-  und arbeitsfähige Mitarbeiter und Pflegestellen OHNE eigene Tiere, wenn wir mit ihnen zusammen etwas fürs Ganze tun können sollen…

 

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