Arcor UMS HTML E-Mail lesen Absender:"ursulae@t-online.de"
Empfänger:"Eckert, Ursula"
Betreff:WG: Fw: Befürwortung der Fuchsjagd durch den NABU
Datum:19.01.2014 11:17
----- Original Message -----
From: Klaus Hamper
To: Andre.Baumann@NABU-BW.de ; Julian.Heiermann@nabu.de ; Presse@NABU.de ;
nabu@nabu-bw.de ; Uta.Heinemann@NABU-BW.de
Cc: dag.frommhold@fuechse.info
Sent: Saturday, January 18, 2014 6:49 PM
Subject: Befürwortung der Fuchsjagd durch den NABU
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Erschütterung habe ich die unsägliche Stellungnahme des NABU (s.u.) zur
Befürwortung der Fuchsjagd zur Kenntnis genommen. Eine solche billigste, sich
bei den Hobby-Jägern anbiedernde Prostitution eines „Naturschutz“verbandes ist
mir in den vielen Jahren meiner Beschäftigung mit Natur- und Tierschutzfragen
noch nicht untergekommen. Dem untenstehenden Schreiben von Herrn Frommhold ist
nichts, aber auch gar nichts hinzuzufügen.
Die plumpe und lächerliche Dreistigkeit des Jägermeisters Friedmann, mit der
dieser den alljährlichen Massenmord an den Füchsen mit dem Schutz von
Rebhühnern, Hasen, Fasanen und Wachteln zu rechtfertigen versucht, ist
bemerkenswert. Das sind zufälligerweise alles Tiere, die von den Hobby-Jägern
gern selbst abgeknallt werden. Man will hier den Fuchs wohlfeil für etwas
verantwortlich machen, was die Hobby-Jäger selbst (neben der Vernichtung der
Lebensräume u. a. durch die Agrarindustrie) zu verantworten haben. Denn es ist
heutzutage Allgemeinwissen, dass sich Füchse bevorzugt von Mäusen, aber auch von
Aas, Regenwürmern und Früchten ernähren (vielleicht schauen Sie einmal hier:
http://www.fuechse.info/index.php?navTarget=faq/15_nahrung.html#1.5.1). Was die
Hobby-Jäger hingegen geflissentlich verschweigen: Das hunderttausendfache
Abknallen der Füchse sorgt für eine massive reaktive Erhöhung der
Vermehrungsrate, der gleiche Mechanismus wie bei den Wildschweinen. Sie
unterstützen also eine der vielen Jägerlügen!
Ich darf lediglich mit einer gewissen Befriedigung zur Kenntnis nehmen, dass ich
aus meiner jedes Jahr üppig gefüllten Spendenschatulle noch nie auch nur einen
einzigen Euro an Ihren Verein überwiesen habe. Das wird nach dieser Ihrer
Stellungnahme auch dauerhaft so bleiben. Und seien Sie versichert, ich werde in
meinem großen Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis verbreiten, auf welche
erbärmliche Weise Sie den „Naturschutz“gedanken vertreten.
Schämen Sie sich!
Ohne freundliche Grüße
Prof. Dr. Klaus Hamper - Am Schützenplatz 6 - D-21261 Welle -
k.hamper@t-online.de
PS: Wir befinden uns mitten in einer Periode des großen Artensterbens, dennoch
sind die meisten Menschen blind dafür. Sie sind so beschäftigt mit ihrem
trivialen Zirkus, den anthropozentrischen Zeitvertreiben, Sport, Kunst, Klatsch,
Politik, Wein, Essen und Unterhaltung. Die Menschen fiedeln, während die Erde
brennt. Captain Paul Watson, www.seashepherd.de
PPS: An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht,
sondern auch der, der es nicht verhindert. Erich Kästner, Das fliegende
Klassenzimmer
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: NABU und Fuchsjagd
Datum: Sat, 18 Jan 2014 11:49:15 +0100
Von: Dag Frommhold
An: Andre.Baumann@NABU-BW.de, Julian Heiermann ,
Presse@NABU.de, nabu@nabu-bw.de, Uta.Heinemann@NABU-BW.de
Sehr geehrte Damen und Herren, in verschiedenen Tageszeitungen und Online-Medien war gestern zu lesen, dass der Baden-Württembergische NABU-Landeschef Baumann für die Nutzung von Fuchspelzen geworben hat. Unter anderem wird er mit den Aussagen zitiert, der NABU "habe nichts gegen die Fuchsjagd", und es sei "nicht verwerflich, einen Pelz zu tragen". Zudem wurde die Befürwortung der Fuchsjagd durch den NABU in Zusammenhang mit angeblich "stark steigenden Fuchsbeständen im Land" gebracht. Als langjähriger engagierter Natur- und Tierschützer halte ich derlei Aussagen eines leitenden Naturschutzfunktionärs für unerträglich. Deutschlandweit werden jedes Jahr mehr als eine halbe Million Füchse von Jägern getötet, ohne dass es dafür eine auch nur im Ansatz sinnvolle Rechtfertigung gäbe. In vielen Fällen kommen dabei zudem besonders umstrittene Jagdarten wie die Bau- oder die Fallenjagd zum Einsatz. Statt nun die Gelegenheit zu ergreifen und sich im Zusammenhang mit der Jagdgestznovellierung für eine Abschaffung oder zumindest die drastische Einschränkung der Fuchsjagd einzusetzen, liefert der NABU Baden-Württemberg öffentliche Rückendeckung für die Jägerseite. Der Schaden, der damit angerichtet wurde, wird kaum zu beheben sein. Die Medien haben sich regelrecht auf die Aussage "Nabu wirbt für das Pelztragen" gestürzt. Ich würde mir angesichts dessen eine massive Gegenreaktion des NABU wünschen, doch die halbherzigen Versuche einer wachsweichen Richtigstellung werden von den Zeitungen unter den Tisch gekehrt; was im Bewusstsein der Menschen bleibt, ist: Intensive Fuchsjagd muss sein, und Pelztragen ist Naturschutz. Ein Armutszeugnis für den NABU, aber leider auch ein herber Rückschlag für den Tier- und Naturschutz in Baden-Württemberg. Mit freundlichen Grüßen, Dag Frommholdfuechse.info Neuffener Str. 1072555 Metzingen
http://www.jagdnetz.de/news/?meta_id=3618
18. Januar 2014 (dpa) Stuttgart
Jäger begrüßen NABU-Bekenntnis zur Fuchsjagd
Tierschützer müssen Pelztragen akzeptieren
Nach dem Willen des Naturschutzbundes (Nabu) in Baden-Württemberg sollten die
Pelze von erschossenen Füchsen auch genutzt werden. «Wir haben nichts gegen
eine Fuchsjagd. Sie macht aber nur einen Sinn, wenn die toten Tiere nicht wie
bisher zu 99 Prozent in der Tierkörperbeseitigungsanstalt landen, sondern als
Pelze weiterverwendet werden», sagte Nabu-Landeschef Andre Baumann den
«Stuttgarter Nachrichten» (Freitag). Auch Tierschützer müssten akzeptieren,
«dass einen Pelz zu tragen, nicht verwerflich ist». Auf Anfrage der
Nachrichtenagentur dpa fügte Baumann hinzu, dass der Verband eine Jagd aus
«Jux und Dollerei» weiterhin ablehne.
Die Jäger in Baden-Württemberg freuten sich über das Bekenntnis. Die Aussagen
des Verbandes seien ausdrücklich zu begrüßen, teilte der Landesjagdverband am
Freitag mit. Nie werde aus «Jux und Dollerei» auf Tiere geschossen. «Fuchsjagd
ist gelebter Artenschutz», sagte Landesjägermeister Jörg Friedmann mit Blick
auf den Schutz von Rebhühnern, Hasen, Fasanen und Wachteln. Er wies zudem
darauf hin, dass alle Jäger eine umfangreiche Ausbildung sowie eine
anspruchsvolle staatliche Prüfung absolvieren müssten.
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