Katzenwissen kurz + alfabetisch

A wie Abgabe:

Wer eine Katze weitergibt, sollte den neuen Halter in die Fressgewohnheiten der Katze einweisen und ihm auch Futter und den guten Rat mitgeben, erst mal NUR dieses Futter zu füttern, weil der Organismus der Katze gelernt hat, es zu verstoffwechseln. Die Umsetzung einer Katze ist für die Katze Stress, deshalb sollte zusätzlicher Stress durch Impfung oder Futterwechsel erst einmal vermieden werden. Futterwechsel sollte immer allmählich und in Form von anfänglicher Zugabe von kleinen Mengen (= 1/2 Teelöffel!) vom neuen Katzenfutter erfolgen. Der Katze sollte auch die Möglichkeit der eigenen Auswahl erhalten bleiben. Weiteres dazu unter „Futterwechsel“.

E wie Entflohen.

Die gängigen Entflohungmittel sind advantage und Frontline Combo. Sie funktionieren m. E. gut, die Wirkung hält aber nur 3 Wochen an. Das ist nicht viel, wenn die Katzen Freigänger sind und draußen jede Menge Flöhe auf „Katzen-Taxi mit Bordrestaurant“ warten, um dann auf den Katzen mit reinzukommen. Wir hatten aber bisher keine allergischen Reaktionen bei den Katzen auf diese Mittel. (Ich habe aber ein Flohstichallergie: bei mir entzünden sich die Stiche und jeder wird ein ca 4 cm großer „Flatschen“.

Unlängst haben wir 2 neue Mittel gefunden:

Ein spot-on von PHA enthält 0,05 % Geraniol. Es soll in einem dünnen Strich entlang dem Rücken auf die Haut aufgetragen werden. Unsere Katze hat es nicht vertragen und hat sich alle Haare abgekratzt, die mit dem Mittel in Berührung gekommen sind.

Dann haben wir noch Kenntnis davon bekommen, dass es auch ein Mittel gibt, das oral als Tablette eingegeben wird und einen mindestens 4-wöchigen Befall oder Transport von lebendigen Flöhen im Fell von (Freigänger-) Katzen verhindert: Das Mittel heißt „Comfortis“, es wird je nach Gewicht des Tiers in 2-kg-Stufen in 4 verschiedenen Größen / Wirkstoffmengen eingegeben. Da wir es noch nicht eingegeben haben, haben wir noch keine Erfahrung damit.

Wenn es ganz dicke kommt und wenn die Katzen keine Freigänger sind, also: Wenn klar ist, dass die Flöhe nicht jeden Tag neu von draußen mit reingebracht werden sondern dass sie sich innerhalb der Wohnung vermehren: dann hilft eigentlich nur noch die Bearbeitung der Wohnung (Katzen, Lebensmittel und Geschirr vorher raustun!) mit Virbac Indorex Foggern. Das haben wir bei uns schon 2 x gemacht, es hilft, die Wohnung für etwa 6 Monate flohfrei zu halten, auch wenn die Katzen von draussen ständig neue alte und junge Flöhe mitbringen!

Flohstichallergie

Mignon hat Flohstichallergie, sie bekommt eine Entzündung und dann eine Kruste an jedem Flohstich. Dagegen hilft nur, die Katze so zu imprägnieren, dass sie nicht gebissen wird.  D.h. die Katze bekommt Frontline Combo oder advantage, und die Wohnung den Virbac-Fogger.

Ich, Mensch Renate, habe auch Flohstich-Allergie und kann mich nicht mit Frontline oder advantage einreiben. Ich kann ein Lied singen von 4 – 5 cm dicken, roten, 3 – 4 Wochen lang brennenden Flatschen rund um jeden Biss – und sie beißen ja in „Strassen“, also mit mehreren Bissen. DIESES Jahr habe ich nun aber endlich nach 25-30-jähriger Leidenszeit ein Mittel dagegen gefunden:  Ich schmiere mir schnellstmöglich nach dem Biss (d.h. SOFORT (= binnen Minuten) sobald es juckt) wässrige Kernseife auf den Biss/Stich. Sofort ist die Entzündung weg und damit auch das Jucken! Das kann man auch bei Kratzwunden usw. machen. (Achtung: Es reicht aber nicht aus als Desinfektion von Bisswunden von Katzen. Denn diese müssen SOFORT antibiotisch behandelt werden.)

F wie Futter….

Das „Gutfinden“ von Futtermarken und -sorten haftet etwas von Glaubensbekenntnissen an. Wichtig ist,

dass es Katzenfutter ist, was Sie füttern…

dass der Stoffwechsel dieser Katze das Futter kennt, so dass die Katze es aufschließen und verdauen kann…

dass es keine schädlichen Stoffe (Zucker, Glutamat, minderwertige Proteinquellen) enthält…

Rohes Fleisch sollte kurz abgekocht oder kurz angebraten werden (je nach Fettverträglichkeit), da es zahlreiche Parasiten, Viren, Bakterien enthält. Ich würde Katzen mit einem schwachen Immunsystem (weil z. B. Leukose-positiv o.ä.) auf gar keinen Fall rohes Fleisch oder rohen Fisch füttern, denn es ist zu erwarten, dass es zu einer Entzündung im Darm und oder zu sehr schwerem Durchfall kommt. (Der von Maja sah nach Verzehr von rohem Fisch aus wie reines Wasser!)

Kein gesalzenes Fleisch füttern.

Futterwechsel…

Die Sorte / Marke soll nur in sehr kleinen Schritten (d, h. maximal 1 Teelöffel pro Tag vom neuen Futter dazugeben) gewechselt werden – und auch das nur mit gutem Grund (z. B. wegen Unverträglichkeit der alten Marke) und auch nur vom schlechten Futter zum guten und nicht umgekehrt. Wobei „schlecht“ alles ist, was der Katze nicht bekommt, weil ihr Körper in jungen Jahren nicht gelernt hat, es zu verstoffwechseln oder weil sie gegen manche Bestandteile allergisch ist.

Ausnahmen bestätigen die Regel: Wir haben Katzen bekommen, die jahrelang nur ihr selber gewohntes Futter fressen wollten, andere fressen nur ein Futter ein paar Jahre lang und das dann gar nicht mehr, andere fressen wenig von allem. Unsere alten Stammkatzen fressen allerdings lebenslang gut und gern immer nur die 3 Sorten, die sie von Anfang an bekommen hatten. An allem anderen lecken sie nur rum. Die modischen Neuheiten schmecken ihnen gar nicht.

Manche Katzen fressen lebenslang ausschließlich Trockenfutter. Wir hatten mehrere davon, die damit problemlos 16 – 19 Jahre alt geworden sind.  Unbedingt muss aber immer reichlich Wasser bereitstehen und zusätzlich der begehrte tropfende Wasserhahn erreichbar sein. Eine Umstellung von Feucht- auf Trockenfutter muss langsam vor sich gehen und die getrunkene Wassermenge muss abgewogen werden damit man sicher ist, dass die Katze genug Wasser zu sich nimmt. „Genug“ = tgl. 40 – 50 ml pro Kilo Körpergewicht = bei 4 kg Katze = 160 – 200 ml.

Füttern

Wenn eine Katze von selber nicht genug frisst, muss man zuerst SOFORT (= spätestens am 3. Tag) mit ihr zu einem vertrauenswürdigen Tierarzt gehen, den man gut kennt, mit dem man gute Erfahrungen gemacht hat und der die Katze kennt. (denn jeder andere, neue, unbekannte Tierarzt könnte ein Stümper sein, der die Katze und die Situation fehleinschätzt und die Katze völlig unnötigerweise und voreilig umbringt. Äusserste Vorsicht also mit Tierärzten, die man nicht kennt und deren Kompetenz und Redlichkeit man nicht einschätzen kann!)

Es kann sein, dass die Katze SOFORT gefüttert und/oder eine Infusion bekommen muss. Im guten Fall kann ein Tierarzt dem Halter die Verabreichungstechnik  SO zeigen, dass der Katzenhalter die Fütterung selber zu Hause zustande bringt. Der Tierarzt sollte den Halter so lange in die Fütterungstechnik einweisen bis der Halter sie ausreichend beherrscht um die Katze am Leben zu erhalten. Der Katzenhalter muss willig und kompetent genug und die Katze kooperativ genug sein, damit das Füttern gelingt. („compliance“).

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Die meisten artigen Stubenkatzen und sogar auch unsere Freigänger hier in Charlottenburg  lassen sich ganz problemlos füttern, gerade auch, wenn sie sich schwach fühlen und Hunger haben und ihrem Halter vertrauen…

Die richtige Fütterungstechnik ist wichtig:

1. Man darf die Katze beim Füttern nicht am Körper sondern man muss sie am Oberkiefer festhalten. Denn wenn man sie am Körper festhält, wehrt und entzieht sie sich.

2. Man verabreicht püriertes Katzenfutter, d. h. halbflüssigen Katzenfutterbrei der bekannten Sorte mit einer 2-cl-Spritze, denn diese Spritzengröße liegt am besten in der Hand. Vollständig gefüllt enthält sie 3 cl Feuchtfutter. 10 Spritzen ergeben, wenn nichts daneben geht, 30 ml verabreichte nahrhafte Flüssigkeit. Die notwenige Mindestmenge für den Erhalt einer 2-kg-Katze beträgt ca 60 – 80 ml pro Tag, auch eine schwerere Katze ist mit diese Menge erst mal notfallversorgt.

Falls die Katze erbricht, kann das Spritzen vom Medikament „Cerenia“ angesagt sein, das ist ein Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen. Es sorgt dafür, dass die gefütterte Masse nicht wieder erbrochen wird.

3. Der Halter muss den Nahrungsbrei durch die Zahnlücke vor den Backenzähnen halbschräg in Richtung auf den hinteren, oberen Backenzahn der Katze spritzen damit diese sich daran nicht verschluckt und den Brei auch nicht einatmet.

 Krallenpflege

Normalerweise sorgen Katzen selber für ausreichende Körperpflege. Dazu gehört auch, dass sie die gebogenen Krallen so kurz halten, dass sie nicht in den Ballen wachsen. Das tun sie meistens, indem sie die krallen vorn am (Kratz)baum, den Möbeln oder Wänden wetzen. Mit den Krallen an den Hinterläufen geht das nicht. Die Katzen müssen mit den Zähnen daran zupfen um den oberen, losen Hornteil abstreifen zu können.  Unten sieht man die Kralle von „Luna“, die in den Ballen hereingewachsen ist.

Bei alten Katzen müssen die Halter darauf achten und dafür sorgen, dass dies nicht geschieht.

Schilddrüdenüberfunktion – Verabreichung von Carbimazol:

Unsere Katze „Krümel“, inzwischen beinahe 19 Jahre alt, bekommt 3 x täglich je eine Drittel Tablette Carbimazol. Das bedeutet alle 8 Stunden. Wir werfen ihr die Tablette bei zurückgehaltem Kopf ins offene Maul und spülen mit 3 cl Wasser nach. . Zum Glück nimmt sie sie problemlos auf, weil die Verabreichung mit einer Extra-Schmusifizierung verbunden ist.

 

Tabletten verabreichen:

1. Wir haben eine Katze darauf trainiert, dass sie uns 2 x täglich (morgens und abends) einzelne runde (!) Körnchen Trockenfutter aus der Hand frisst, wenn wir ihr die Schnauze streicheln oder bürsten. (Klassisches Konditionieren). Diese Katze bekommt nach dem Bürsten des Mäulchens (in Erinnerung an ihre Mutter!)  etwa 6 – 10 Körnchen Trockenfutter von einer Sorte, die ihr schmeckt. Eins von diesen Körnchen ist eine etwa gleich geformte, relativ geschmacklose Tablette, die sie gnädig auch aufnimmt und runterschluckt, Sie scheint den Unterschied kaum zu merken:

Filmchen: Mignon frisst antibiotische Pille

Die Seite wurde zuletzt geändert am 30 Juli 2017.