a. „SDÜ“-Katzen 2017: Krümel, Sanfour, Rossini und Püppi (+ 2015)

Mit derzeit 3 alten Katzen, die an Schilddrüsenüberfunktion erkrankt sind, sind nicht nur diese sondern auch wir Bediener leidgeprüft, denn wir müssen ihnen 2 oder gar 3 x täglich Schilddrüsenhormone verabreichen.

Alternativ dazu gäbe es als Erleichterung für uns die Thiamazolsalbe, die in der Schweiz, in der Römer-Apotheke in Herrenberg (Baden-Württemberg, auf Rezept vom TA) und in kleiner Menge sehr teuer auf 0,1 ml-Spritzen auch in der TA-Praxis Drs. vom Hove-Heinemann-Steden in Berlin-Wilmersdorf erhältlich ist. Damit haben wir jahrelange Erfahrung gemacht, sind dann aber wieder davon abgekommen, weil wir diese Salbe falsch (angesagt) verabreicht haben.

Neuerdings gibt es als für den Halter bequemere Alternative auch noch das Retard-Medikament Vidalta, das aber mit einer Minimaldosis von 10 mg/ Tablette bei unseren Katzen überdosiert ist, denn diese erhalten bisher maximal 5 mg Carbimazo verteilt auf 24 Std, also die Hälfte von Vidalta. Die Tablette von Vidalta darf auch nicht geteilt werden, weil das die Freisetzung vom Carbimazol aus der Tablette beschleunigt. Schade! Schlecht für uns!

Neue Wege der Behandlung von Schilddrüsenüberfunktion (Überarbeitung vom 15. 6. 2017)

  1. aktuelle  T4-Wert-Kontrolle: Untersuchungsmethoden ohne Blutentnahme, die der Halter selber zu Hause durchführen kann
  2. welches Medikament in welcher Dosierung?
  3. neue, alternative Behandlungsstrategien

Foto: SH, Krümel 2016-12

Behandlungsfall Schilddrüsenüberfunktion: unsere Katze „Krümel“, geb. am 11. 11. 1998:

Krümel ist mit inzwischen 18 Jahren schon ziemlich alt geworden.  Sie lebt seit dem Tod ihrer Partnerin 2008 als Einzelkatze in unserem Büro (mit Freilauf zum Hof). Deshalb habe ich sie unverhältnismäßig gut im Blick und bemerke früher als bei den Katzen  im Katzenheim, wenn was nicht stimmt. Ich reagiere also auch früher. Deshalb lebt sie noch, denn zwei bis dreimal in ihrem Leben haben wir die Wende im aktuellen Erkrankungsfall nur deshalb hingekriegt, weil wir schnell genug gemerkt und richtig reagiert und eben auch den richtigen Tier- oder Humanmediziner als Ansprechpartner hatten.

Symptomatik bei Schilddrüsenüberfunktion:

Katzen mit mäßiger Schilddrüsenüberfunktion sind unruhig, aggressiv und nehmen ab obwohl sie gut fressen. Manche hauen andere Katzen. Meine Lieblingskatze „Sheela“ war unsere „Chefkatze“ in einer etwa 20-köpfigen Katzengruppe (mit Freilauf). Sie hat als „meine Verlängerung“ oder mein „Alter Ego“ die ganze Katzengruppe von Anfang an  in Erfüllung meiner Verhaltenswünsche „erzogen“ und dirigiert und gelegentlich mit Backpfeifen zum Befolgen meiner Anweisungen bewegt. Da wir das für seltenes charakterlich bedingtes Verhalten gehalten haben, haben wir leider erst spät bemerkt, dass  Ihre Dominanz  vor allem auch  durch  SDÜ bedingt war.

Bei starker Schilddrüsenüberfunktion können die Tiere auch, bedingt durch das Herzrasen und die Übelkeit, die durch die Anspannung und Verstopfung erzeugt werden,  apathisch und schlapp sein. Dann ist eilige Blutkontrolle vom T4 / FT4 – Wert (und auch sfPL-Test, denn die Verstopfung führt leicht zu Entzündungen im Verdauungstrakt)  geboten.

Der Kot, den Katzen mit SDÜ absetzen, ist zu fest.

Bei Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion ist der Herzschlag beschleunigt, die Herzfrequenz kann auf mehr als 220 Schläge pro Minute ansteigen. Es kann für einen solchen Anstieg auch andere Gründe  geben als SDÜ (z.B. Anämie, Leukämie, Nierenversagen mit Anämie) Ein einmaliges großes Blutbild informiert über die Ausgangssituation, das ja beim „Alterscheck“ vor jeder Behandlung sowieso gemacht werden sollte.

Wenn das Vorhandensein von SDÜ abgeklärt ist und die Katze Hormone bekommt, kann man, wenn man nicht ständig durch Abzapfen von Blut den T4-Wert messen will, auch selber zu Hause gut kontrollieren, ob die Katze zu wenig oder zu viel Schilddrüsenhormon bekommt.  Das geht so:

Die eine Möglichkeit ist das Abhorchen der Herztöne in Ruhe / am besten im Schlaf. Dazu braucht man ein Stethoskop. Die Herzfrequenz der Katze lässt sich gut abhorchen (ausser wenn sie nicht schnurrt, weil sie an der Brust gekrault wird), wenn man das Stethoskop unter dem linken Vorderbein an der Rippenseite auflegt. Die Herzfrequenz liegt bei SDÜ weit oberhalb von den Normwerten von 80 – 140 Schlägen pro Minute in Ruhe. Wenn man nun so viel Hormon gibt, dass die Herzfrequenz 6-7 Stunden nach der Verabreichung des Medikaments (bei Krümel nehmen wir Carbimazol) so um die 100 – 120 Schläge pro Minute beträgt, liegt man mit der Dosierung der Hormongabe richtig. Besser ist es, wenn sich der Wert am OBEREN Rand der Normwerte befindet als am unteren.

Auch an der Beschaffenheit vom Kot kann man die richtige Dosierung vom Schilddrüsen-hormon (wir nehmen nur noch  Carbimazol wegen seiner kurzen Laufzeit und der guten Dosierbarkeit) erkennen: bei Verabreichung von zu viel Schilddrüsenhormon zeigt die Katze Vergiftungserscheinungen; sie erbricht und hat Durchfall. (Eingabe von Schilddrüsenhormon muss sofort gestoppt und für 2 – 4 Tage ausgesetzt werden. Und danach einschleichend wieder begonnen werden).

Wenn man zu viel Hormon gegeben hat, fällt die Herzfrequenz unterhalb den Normbereich, also unter 80 Schläge pro Minute. Die Atmung verlangsamt sich dann auch und fällt unter 20 Atemzüge pro Minute in Ruhe (im Schlaf).

Wenn die Katze zu wenig Carbimazol bekommen hat, bleibt die Atemfrequenz im Schlaf oberhalb vom Normbereich, also über 30 AZ pro Minute.

Ich bin der Meinung, dass es gut ist, so wenig Medikament wie möglich zu geben, denn jedes Medikament hat Nebenwirkungen. Allerdings sollte das Tier genug bekommen um sich wohl zu fühlen.

Krümel  bekommt nun seit November 2015  Schilddrüsenhormone, weil die Blutwerte mit T 4 = > 11 (statt maximal 5) eine erhebliche Überfunktion anzeigten. Diese von Geburt an sehr kleine und schmächtige Katze ist eine Handaufzucht von mir. Sie hat zu keiner Zeit mehr als 2,5 kg gewogen, war dabei aber immer gut beieinander und fit. Erzählfreudig, laut, aggressiv und dominant mit allen anderen Katzen und leider auch dominant mit mir. Eine Nervensäge vom Typ „SDÜ“ eben.

Angefangen haben wir im November 2015 mit der Gabe von 1 x tgl 1,25 mg „Felimazole“. Dieses Medikament enthält Thiamazol. Das ist die kleinstmögliche Menge, diese harten Tabletten sind  nicht teilbar.  Sie hat das Medikament gut vertragen, der T4-Wert (Schildrüsenhormon-Blutwert) ging dadurch aber nicht in den Referenzbereich zurück. Er lag weiter zu hoch. Da die Katze aber aufgehört hat zu fressen, wenn wir ihr mehr Felimazol gegeben haben, haben wir auf eine Erhöhung der Medikamentengabe auf 2 x tgl 1,25 mg Felimazol verzichtet. Es ist besser, die Katze in der leichten SDÜ zu halten als sie mit Hilfe einer Medikamentengabe  in eine Unterfunktion  zu bringen. Denn diese führt sofort zu Vergiftung, die sich als Durchfall mit Erbrechen und Nahrungsverweigerung äußert.

Die Leberwerte einer Katze, die an „SDÜ“ erkrankt ist, sind meistens verschlechtert. Vor allem die Leberwerte für die Transaminasen (v.a. ALT, GLDH) waren bei Krümel erhöht. Daran konnte auch Leber-Diät-Futter nichts ändern.  Das kann sich unter der Verabreichung von Schilddrüsenhormonen wieder ändern. Als wir aber späterhin die Katze mit der richtigen Menge  Carbimazol versorgt haben, sind alle Leberwerte wieder in den Referenzbereich zurückgegangen.

Von Felimazole bin ich dann aber Anfang 2016 aus verschiedenen Gründen wieder abgekommen: zum einen die schlimmen Berichte darüber im Internet von Katzenhaltern, deren Katze kurz nach der Verabreichung gestorben sind (vermutlich wegen Überdosierung). Da wir im Verein mehr Erfahrung mit der Gabe von Carbimazol haben,  da diese Tablette von weicher Beschaffenheit und dadurch besser teilbar ist, bin ich zunächst darauf umgestiegen. Die Menge wurde sukzessive so angepasst, dass der T4-Wert etwas oberhalb vom Referenzwert blieb. Denn eine stundenweise leichte Überfunktion bewirkt, dass die Katze viel frisst und sich auch viel bewegt, was für den Muskelerhalt sorgt. Durch regelmäßige Gewichtskontrolle und das Abhorchen der Herzfrequenz 5 – 7 Std nach Tabletteneingabe kann man frühzeitig bemerken, wenn die Dosierung nicht mehr stimmt.

Wir haben JETZT (d.h. in den letzten 6 Monaten)  bei dieser alten Katze erleben können, dass sich ihre schlechten Leber- und auch die weniger schlechten Nierenwerte unter der endlich gefundenen richtigen Menge vom ihr täglich verabreichten Carbimazol 5 mg mit einer Menge von  einer 3/4-Tablette morgens und einer halben Tablette abends so verändert haben, dass sie wieder komplett im Normbereich liegen. Das hatten uns die Tierärzte bereits angekündigt, wir hatten es aber nicht so richtig geglaubt, weil wir es bisher nur selten so hingekriegt haben. Aber gut, dass es in diesem Fall mal funktioniert hat.

Nun hatte ich aber das Problem, dass Krümel unter Carbimazol einmal täglich Magensäure erbrach. Diese verätzt die Speiseröhre, die sich dadurch entzündet, das kennen wir bereits von mehreren anderen SDÜ-Fällen.  Am 18. Dezember 2016 war auch noch Frischblut im Erbrochenen. Ich bin mit der zu diesem Zeitpunkt noch 2060 g wiegenden, kleinen Katze zum Arzt gegangen (Dr. W.). Er hat die Umstellung von Carbimazol auf das die Magenschleimhaut schonenderere Thiamazol 5 mg (für Menschen) vorgeschlagen. Angesagte Dosierung war 2 x tgl jeweils eine halbe Thiamazol 5 mg.

So habe ich es dann auch gemacht. Am Folgetag hatte die Katze Durchfall, erbrach alles, was sie gefressen hatte und wog nur noch 1860 g. Wir hatten zeitgleich einen offenbar anstecken Magen-Darm-Virus im Katzenheim, d.h. alle Katzen (bis auf 2) hatten Durchfall oder frassen nicht und erbrachen aufgenommene Flüssigkeit.  Deshalb war mir nicht sofort klar, dass Erbrechen und Durchfall bei Krümel auf Überdosierung von Thiamazol zurückzuführen war, vorsichtshalber habe ich es aber sofort ganz abgesetzt. Der Zustand der Katze verbesserte sich innerhalb von 2 Tagen, die fraß wieder und legte zu auf 1950 g. Nun gab ich ihr 1 x täglich 1/4 Thiamazol. Aber auch diese Gabe führte nach 3 Tagen zu stinkendem Durchfall. Ich ließ also Thiamazol wieder weg, der Zustand der Katze besserte sich wieder, sie frass wieder. Dann gab ich ihr 1/5 Thiamazo morgens und abends, sofort fing der Durchfall wieder an, die Katze wog nur noch 1800 g,  d.h. sie hatte 20 % ihres maximalen Lebens-Körpergewichts verloren, war aber von der Muskelmasse noch gut beieinander. Sie war aber zu schlapp, das Herz schlug zu langsam und arhythmisch, die Atmung ging etwas zu schnell (vermutlich wegen dem zu langsamen Herzschlag: die Regelkreise sorgen schon selber dafür, dass genug Sauerstoff im Gehirn ankommt.)

Also: die Katze war  noch immer überdosiert, obwohl ich nun schon weniger als die Hälfe der vom Arzt angesagten Menge vom Wirkstoff verabreicht hatte. Nach einem Gespräch mit meiner neuen Hausärztin (Humanmedizinerin) war ich endlich schlauer. Sie sagte mir, dass die Mengenangabe bei der Verabreichung vom Thiamazol vollkommen falsch sei: zum einen in der Dosierung und zum anderen, da Thiamazol länger im Körper bleibt als Carbimazol. Thiamazol sei erst nach 72 Stunden wieder ganz aus dem Körper heraus, Carbimazol dagegen nach etwa 10 -12 Std. Endlich kam ich auf die Idee, mir den Beipackzettel aus dem Internet auszudrucken und durchzulesen.

Oh je. Darin war zu lesen, dass die richtige Dosierung von diesem Medikament bei 0,2 mg pro kg Körpergewicht 1 x täglich verabreicht liegt. Bei einer Katze von inzwischen nur noch 1,8 kg wäre die RICHTIGE DOSIS  Thiamazol nicht 2 x 2,5 mg sondern 0,36 mg /  1x täglich  gewesen. Man kann die kleine 5-mg-Tablette zwar gut teilen und vierteln, aber das hilft nicht sehr viel weiter, denn 1/4 Thiamazol 5 mg bedeutet immer noch 1,25 mg Thiamazol pro Verabreichung und damit viel zu viel. Auch kann man die Vierteltablette nicht mehr so teilen, dass man erkennen kann, wieviel Thiamazol die kleinen Bruchstücke enthalten. Und selbst 1/8 Tablette enthält ja immer noch zu viel Thiamazol für diese kleine dünne Katze.

Nun sind wir also wieder zu Carbimazol zurückgekehrt: denn Thiamazol gibt es nicht als 2 mg-Tablette.

Um eine Gewichtszunahme zu erreichen, muss ich erst den Antibiotika-induzierten Durchfall durch Dysbakterie stoppen. Deshalb gebe ich Krümel jetzt täglich sehr wenig  (d.h. eine Prise oder 1/100 von einem Päckchen) von meinem eigenen Darmsanierungsmedikament  „Omnibiotic AAD 10„.  Eine gute Darmflora schlüsselt die Nahrungsbestandteile besser auf als eine schlechte. Die Gabe  von guten Darmbakterien ist jetzt auch aus dem Grund  bei Krümel angesagt, weil sie  über Weihnachten wegen der hier unter den Katzen verbreiteten Darmgrippe Antibiotika bekommen hatte. (Nach jeder Verabreichung von Antibiotika sollte – beim Menschen und bei der Katze – die Darmflora wieder mit gesunden Darmbakterien  instand gesetzt  werden.) Dieses Nahrungsergänzungsmittel ist offenbar generell ein sehr gutes Darmtherapeutikum für dysbakteriell bedingten Durchfall bei Katzen. Etwa 3 ml der in einem Glas Wasser aufgelösten Trockensubstanz von Omnibiotic sorgen dafür, dass der Kot bei der Katze geformt ist und nicht mehr stinkt. 3 ml von einer in Wasser aufgelösten Prise von Omnibiotic an 2 – 3 Tagen nacheinander verabreicht sorgen,  für gut festen Kot. Und wenn er zu fest wird, sollte man (mit Hilfe vom T4-Wert oder der Herzfrequenz) überprüfen, ob die richtige Menge Schilddrüsenhormon gegeben wird oder mit Maltpaste gegensteuern.

18. 1. 2017  Ich habe der inzwischen sehr geschwächten, dünnen und schlappen Katze  Krümel gestern 2 x täglich 2-3 Globuli Selen D 10 (weil D 6 nicht zu kriegen war) in ihren Quark getan. Es ist nicht zu fassen wie schnell sich daraufhin ihr Zustand zum Besseren verändert hat: sie hat gestern 28 g von ihren Körnchen gefressen (Körpergewicht beträgt noch 1720 g!), sie spricht wieder, sie spaziert auch, sie schläft wieder zusammengerollt mit geschlossenen Augen. Sie wirkt wie eine entspannte Katze und nicht mehr wie eine auseinanderfallende sterbende. Ich bin fast geneigt, an die Homöopathie zu glauben!

Puh, endlich machen wir es richtig. Nun hat sie angeblich  noch ihren SDÜ- und altersbedingten, von einem guten Tierarzt diagnostizierten Herzschaden: diesen versuchen wir nun mit Cactus D6 zu bessern. (Die Herzsymptomatik war aber später wieder weg nachdem wir endlich die für sie  richtige Menge Carbimazol 3 x täglich verabreicht haben. D.h. die Arhythmie war – wie zuvor die schlechten Leberwerte – durch SDÜ verursacht gewesen.)

15. 6. 2017  Krümel  bekommt jetzt natürlich weiter so viel Carbimazol, dass die Herzfrequenz 7 Std nach Verabreichung im mittleren Referenzbereich liegt. D. h., sie bekommt derzeit alle 8 Std je 1/3 Carbimazol 5 mg und liegt damit oberhalb der T4-Blut-Normwerte. Aber die ist munter, frißt gut, schläft genug für eine inzwischen (im Juni 2017)  fast 19 Jahre alte Katze, quatscht nicht mehr dazwischen, wenn ich telefoniere und stört mich nachts nicht durch lautes Geschrei, mit dem ich geweckt und zum Spielen aufgefordert werde. Was für eine Erholung für uns!

 

Sanfour – 2017, ein 15 jähriger Freigänger mit SDÜ

Meine neue Menschen-Hausärztin Dr. med. Sabine B. hatte uns  nicht nur verraten, dass Thiamazol erst nach 72 Stunden wieder ganz aus dem Körper heraus ist, also eine sehr lange „Laufzeit“ hat, sondern auch noch andere interessante Tipps gegeben:

Wir sollten doch mal ausprobieren, ob wir mit  homöopathischen Gaben von Selen D 6 / D10 die Schilddrüsendysfunktion von Krümel – und dem 15-jährigen Sanfour und dem vtl 16-jährigen Rossini, die nachweislich seit 2017 auch SDÜ haben –  wieder ins Lot bringen können.

Tatsächlich habe ich inzwischen im Internet  mehrfach gelesen, dass SDÜ (auch?) dadurch so häufig entsteht, weil  zu viel Jod und zu wenig Selen im Katzenfutter ist. Dem kann mit homöopathischen Gaben von Selen entgegenwirken.

Probieren geht über studieren! Bei Sanfour könnte ich mir vorstellen, dass es klappt, denn seine Dysfunktion beginnt jetzt erst, die Abweichung von den Normwerten ist bei ihm jung und noch geringgradig.

 

Rossini, unser etwa 16jähriger seit 2017 an SDÜ erkrankter Kater: 

Den hat es nun als auch erwischt. Er hat im Frühjahr 2017 gelegentlich erbrochen, schlechter gefressen und innerhalb weniger Wochen fast 800 g abgenommen. Seine Behandlung mit 2 x tgl je 1/2 Carbimazol schlägt bei ihm gut an: er erbricht nicht mehr, frisst gut und nimmt wieder zu.

 

Püppi  – 2014 (+ April 2015)

Püppi geht es jetzt (am 7. 7.  2014) mit 0,08 ml Thiamazolsalbe (2 x tgl im Abstand von 12 Stunden) richtig gut. Sie ist wie neu geboren, sie schläft, schmust, spielt, springt herum, frisst, nimmt wieder zu, bekommt wieder Muskulatur und nimmt auf viele Weise am Leben teil, leider auch mit dem Verteilen von Ohrfeigen, was das besondere „Markenzeichen“ von Katzen mit SDÜ zu sein scheint (auch mir gegenüber ist sie gelegentlich zickig bei der Verabreichung der Medikamente). Sie ist anscheinend noch ein bisschen übertourig, aber wir nähern uns einer guten Einstellung. Sie bekommt kein Cortison mehr – und sie hat noch ein bisschen zu dünnen Kot, was ich darauf zurückführe, dass sie etwas überdosiert ist.

Tatsächlich ist Püppi leider in 2015 unnötigerweise zu früh (mit 17,5 Jahren! aber da es nicht nötig war eben doch auch zu früh!) gestorben, weil wir nicht gemerkt hatten, dass sich die Thiamazolsalbe wegen der zunehmend schlechteren Resorption durch die zunehmende  Alterung der  Haut im Ohr angesammelt hatte, was zu einer zu hohen Konzentration von Thiamazol und mithin zu einer durch Überdosierung von Thiamazol bedingten Schilddrüsenunterfunktion geführt hat, die wir leider zu spät bemerkt haben. Weil wir Menschen selber altersbedingt bei zu wenig Licht in einer Parterrewohnung immer schlechter gucken können. Längere Überdosierung von Schilddrüsenhormon bei alten Katzen ist immer tödlich.

 

Die Seite wurde zuletzt geändert am 15 Juni 2017.