Ohrmilben – wer kann uns beraten?

Fortsetzung vom 3. 2. 2019:

Der Tierarzt hat die Borken unter dem Mikroskop untersucht und keine Ohrmilben darin gefunden, auch keine Eier. Er sagt, dass Ohrmilben so groß sind, dass man sie unter dem Mikroskop gut erkennen kann. (200 – 500 Nanometer ist also Quatsch!) Er ist davon überzeugt, dass es keine Milben sind. Um herauszubekommen, was es ist, haben wir jetzt Proben vom Ohreninhalt von Rossi und Pit ins Labor geschickt. Das ist 9 Tage her, und wir haben noch keine Antwort. Derweil reinige ich die Ohren der Kater alle 1 – 2 Tage mit Ohrenbalsam, Zerulytic und inzwischen auch mit ein bis  zwei paar Tropfen kolloidalem Silber.  Zudem wird jeden Tag die ganze Wohnung gründlich gereinigt (d.h. gefegt, gesaugt, gewischt) und alle Liegeflächen werden täglich mit frischer Wäsche bestückt. Wer tut das ? Natürlich ich. (Ich hätte nichts gegen kompetente, ortskundige Hilfe!) Immerhin: Die Menge von Krusten in den Ohren und auf den Lagern  und der Juckreiz haben deutlich abgenommen. Gestern hat TA Hellwig einen anderen Ohrenreiniger genommen, der leicht säuerlich roch und Milchsäurebakterien enthält. Pit hat – anders als beim letzten Mal – etwa 7 Minuten lang gut mitgemacht, dann war es ihm genug. TA Hellwig hat mir Augentropfen mitgegeben, die weder Cortison noch Antibiotika enthalten. Damit soll ich die Lidränder bei Pit reinigen. Wir kommen voran.

Fortsetzung vom 22. 01. 2019

Pit ist von TA Hellwig offenbar angetan. Der spült unseren Katzen jetzt 1 x wöchentlich die Ohren aus – und ich reinige sie alle 2 Tage mit Ohrenbalsam bzw. Zerulytic. Er hat mir gezeigt wie man die Flüssigkeiten so in den Gehörgang laufen lässt, dass es für die Katzen nicht unangenehm ist, so dass sie sich nicht sofort so stark schütteln, dass man damit vollgespritzt wird. Solche technischen Hinweise sind sehr hilfreich.

Neues von der Milbenfront am 13. 1. 2019:

Inzwischen ist mir klar, dass es Räudemilben aller Art bei Katzen ziemlich häufig gibt. Und ich habe Hilfe von einer erfolgreichen Katzen-Milben-Expertin aus unserem Verein bekommen: Unser Mitglied Christel H. (Jahrgang 1939) war Bibliothekarin von Beruf. sie hat immer schon viel gelesen und sich auch sehr für Katzenmedizin und Haltungsfragen interessiert.  Da Christel viele Jahre lang Futterstellen in Pankow und Mitte bedient hat, hat sie auch immer wieder mal mit räudigen Katzen zu tun gehabt. Sie hat immer wieder mal kranke  Tiere von ihren Futterstellen mit nach Hause genommen, um mit ihnen zum Tierarzt zu gehen oder sie selber gesund zu pflegen. (Überhaupt ist sie sehr bei sich.)

Einige dieser zumeist jungen Katzen  hatten Milben. Beim ersten ersten Tierarztbesuch ist sie angeschrien und aus der Praxis verwiesen worden, weil sie es gewagt hat, diese mit zwei räudigen Katzen zu betreten. Die  Tierärzte hatten ihr dort erzählt, dass Räude (verursacht durch Räudemilben) für Menschen ansteckend und unheilbar und eine riesige Sauerei sei. Christel wurde für naiv und doof erklärt, geängstigt und dann mit den kranken Tieren rausgeschmissen. Sie war damals auch noch so autoritätsgläubig, sagt sie, dass sie ihre ersten beiden Jungtiere mit Räudemilben daraufhin ins Tierheim Lankwitz gebracht hat, von wo sie binnen 2 Wochen spurlos verschwunden waren. Man konnte oder wollte ihr auch 14 Tage später nicht sagen, was mit ihnen geschehen war. Da hat sie sich gedacht, dass das nur bedeuten kann, dass sie dort umgebracht worden sind. Christel macht sich heute noch Vorwürfe, dass sie sich damals so leicht hat Einschüchtern und in die Irre führen lassen.

Dann beschloss sie nach dem vermuteten unnötigen Tod von 2 jungen Katzen, sich aufs Selberheilen zu verlegen. Das dürfen Nichtmediziner bei uns nur in Begleitung von zertifizierten Ärzten. Christel fand die Kooperation einer furchtlosen älteren Tierärztin namens Frau Dr. Weller. Die kannte sich auch aus mit althergebrachten, alternativen Heilmethoden, solchen, die ja neuerdings allenthalben ein Revival erfahren und auch von Teilen der Schulmedizin anerkannt, erforscht und anerkannt werden. Dr. Weller hat ihr Wissen gern an eine Tierschützerin weitergegeben.

Gearbeitet haben die beiden Damen nach dem Lehrbuch von:                                               Vera Schmidt und M. Ch. Hornizek:   Krankheiten der Katze Band 1 und 2,                   Gustav Fischer Verlag, Jena – Stuttgart 1992

Darin wird vorgeschlagen, bei Ohrräudemilben die Ohren der damit befallenen Katzen zweimal   mit flüssigem Paraffinöl zu reinigen. Und zwar nur die äußere Muschel und vorsichtig auch ein wenig den Anfang des Gehörgangs.  Denn dort, meint Christel, sitzen die Milben, die durch Tracheen atmen, also Sauerstoff brauchen. Tracheen sind Röhren, die unter dem festen äußeren Skelett der Milben liegen und das Tier mit Sauerstoff versorgen. D.h., wenn man sie ersticken oder ertränken könnte, wäre die Katze ihre Parasiten und die zugehörigen Beschwerden los.  Da Katzenohrmilben extrem klein sind (die erwachsene Milbe ist 500 Nanometer groß, das heißt 500 Millionstel Millimeter), sind sie praktisch unsichtbar. Den Befall erkennt man nur am Verhalten der Katze  und später dann am Dreck, der aus den Ohren kommt. (Deshalb verstehe ich jetzt auch die ungläubigen Blicke von 2 Tierärzten, denen ich erzählt hatte, dass ich mit Pit bei einer dritten Tierärztin war, die über eine starke digitale Technik verfügt: eine Kamera wird in den Gehörgang gesteckt und auf dem Bildschirm vom PC erkennt man in Vergrößerung, was im Gehörgang los ist. Da wir nichts gesehen haben, was sich bewegt, waren wir (jedenfalls ich) davon ausgegangen, dass Pit keine Milben hat. Das war natürlich dumm, d.h. das ist Tierarzt-Theater für den Kunden mit dem Zweck von Kompetenz  und  Gewinnmaximierung für den Tierarzt…) Gesehen hatte aber auch ich dunkle Borken und Krumen in der Ohrmuschel und im vorderen Gehörgang, von denen ich sicher war, dass sie dort nicht hingehören: Sie entstehen dadurch, dass erwachsene Milben sich durch die Haut bohren und darunter Blutgefäße und Lymphe anzapfen. Dadurch   wird zum einen die Talgproduktion angeregt – und das vermehrt produzierte Ohrenschmalz verbindet sich mit den Krusten aus kleinen Entzündungen. Es entstehen dunkelfarbige Borken, sie dienen den Milbenmüttern als Nährboden für die Ernährung ihres Nachwuchses. Deshalb legt sie ihre 200 Nanometer großen Eier da rein.

Diese Eier werden mit den Krusten und Borken zusammen herausgeschleudert, wenn die Katze ihren Kopf zu diesem Zweck schüttelt. Sie fliegen also um die Liegeplätze herum auf Decken, Boden und Möbel, kleben an der Wand und beleben so die  ganze Wohnung.  Das finde ich extrem ekelig. Deshalb wundere ich mich jetzt auch nicht mehr darüber, dass mir (seit 4 – 5 Jahren!) kein Tierarzt gesagt hat, dass Pit vom Kratzen deformierte Ohren hat, weil er sie da, wo er gelebt hat bevor er zu uns kam, dauernd zerkratzt hat. Statt Milbenbehandlung hat er dort Schwanzamputation bekommen (wie ja Rossi bei unserem damaligen Haustierarzt auch). Dabei kann man sich eigentlich gut vorstellen, dass die eine oder andere Milbe sich auf das Fell und auch auf den Schwanz verirrt und dort einen starken Juckreiz auslöst haben kann, was jede auch noch so wenig selbstzerstörerische Katze dazu veranlasst, den eigenen Schwanz zu attackieren. Vermutlich in der Hoffnung, den Parasiten zu erwischen, der da für unerträgliches Jucken sorgt.

Fortsetzung folgt. Denn ich werde jetzt erst mal die Ohren von Pit und Rossi mit einem Tuch reinigen, das mit wenig Rapsöl benetzt ist. Denn wenn eins sicher ist, dann dass Milben kein flüssiges Fett mögen, denn gerät in ihre Tracheen, so dass sie daran ersticken. Wir wissen nur noch nicht, welche Menge und welches Öl am geeignetsten sind. Sicher ist aber der Hinweis im folgenden Artikel (aus dem Internet) wichtig, dass man die Ohren nicht gleichzeitig sondern zeitlich versetzt reinigen sollte.

2. Tipp für Selbstbehandlung von Milben bei Großkatzen aus dem Netz: http://www.toxcenter.org/artikel/Ohrmilben-bei-Katzen-mit-Paraffinoel-selbst-erfolgreich-behandelt.php

Christel und ich haben aber beschlossen, dass wir im ersten Schritt die Ohren nicht mit Paraffinöl sondern mit Rapsöl vorsichtig reinigen werden. Wenig heißt dabei, dass ich ein Wattestäbchen in Rapsöl tunke und dann das benetzte Ende in einem Küchentuch auswringe, so dass sich nur noch wenig Öl daran befindet. Wir wissen nämlich von den Spot-on-Präparaten gegen Flöhe, dass Öl die Haut entlang kriecht und sich dabei stark ausbreitet.

oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Nun möchten wir endlich noch eine richtige Antwort auf die  Frage, warum Pit seit Jahren Entzündungen am Kopf hat (die hatte er stärker als wir ihn bekamen), die von vielen Tierärzten immer nur mal kurzfristig für 4 – 6 Wochen mit Antibiotika unterdrückt worden sind und dann wieder da waren. Es wurde auch noch mehr probiert… bisher aber erfolglos.

 

Wer hat eine Ahnung, was mit diesem Kater (Pit) nicht stimmt? (Abgesehen davon, dass er u. a.  Schwanzfänger war und der Schwanz mehrmals amputiert wurde, weil außer uns hier keiner ihn davon abhalten konnte, den Verband abzumachen und an der Wunde zu kratzen, und  dass er einen gut eingestellten Diabetes und gelegentlich antibiotisch behandlungsbedürftigen Megacolon hat… Natürlich stärken wir sein Immunsystem durch die Verabreichung von Darmbakterien und durch die Vermehrung von T-Zellen durch stündliches Streicheln. Zur Zeit sieht er nicht mehr ganz so schlimm aus wie auf diesem Foto vom Mai 2018. Aber gut ist es auch nicht.)

Pit hat seit mindestens 6 Monaten Ohrmilben, vielleicht auch schon viel länger.  Jedenfalls auch. Es kommt mir auch so vor als ob bei Pit diese Parasiten durch den Gehörgang (oder auch das Maul?) in die Nasengänge und auch in die Augen gewandert sind, denn da „wächst“ auch was Schwarzes. Pit kratzt sich schon seit Jahren am Kopf, das linke Ohr sieht zerfleddert oder verkrüppelt aus. Wir waren unzählige Male bei Tierärzten aller Fachrichtungen. Auf Milben ist bisher noch keiner gekommen. Dazu brauchten wir erst Kontakt mit einer Igelfachfrau, die meint, dass sie sich damit auskennt.

Rossini auch. Rossini hatte dazu auch ein Ohrentzündung, er war zeitweilig fast taub. Sie wurde mit Synulox (Antibiose) behandelt und war dann weg. Was bleibt ist trotz regelmäßiger Reinigung ein Rest von Milbenkot in den Ohren (das ist das schwarz-braune Zeug, sagten  mir Menschen mit Milben-Erfahrungen bei Katzen und Igeln  aus Hellersdorf und Reinickendorf).

Aber offenbar sind bei beiden Katern die Milben trotz etwa 6-monatiger Behandlung immer noch nicht weg. Es kommt immer noch bräunliches Zeug aus den Ohren obwohl diese regelmäßig mit Ohrenbalsam oder Zerulytic gesäubert werden. Inzwischen ist es aber nicht mehr krümelig und schwarz sondern dünn und braun. KEINER von unseren derzeit drei Tierärzten hat mir bisher verraten, dass diese Katzen an Ohrmilben leiden, obwohl alle in die Gehörgänge geschaut haben.

Liebe Internetgemeinde: Wer hat Erfahrung mit der Behandlung von Ohrmilben? Wer ist damit schon durch und kann uns raten, was wir tun sollen – und was ich auf jeden Fall zum Wohl der Tiere unterlassen sollte. Es sieht fast nach einer weiteren Doktorarbeit in Tiermedizin aus. Leider einer, bei der ich mich tüchtig ekele. Denn Parasiten sind nicht meins. Egal welche.

In mehr als 25 Jahren Katzenhaltung hatten wir noch nie Ohrmilben! Wie kann das denn sein? Renate,

Tel.  030 – 323 98 16

 

This entry was posted in Neuigkeiten. Bookmark the permalink.

2 Responses to Ohrmilben – wer kann uns beraten?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert